Volk soll über Ozeanium in Basel entscheiden
Über das Ozeanium in Basel wird wohl das Stimmvolk entscheiden. Im Parlament zeichnet sich eine klare Zustimmung zum Projekt ab, doch Tierschützer planen bereits ein Referendum.
Quelle: Zoo Basel
Das Ozeanium-Projekt wurde von Boltshauser Architekten entworfen.
Die Frage, ob der Basler Zoo ein Ozeanium bauen darf, wird voraussichtlich in einer Volksabstimmung entschieden. Während die Vorlage noch in drei Kommission des Grossen Rats vorberaten wird, bereiten die Gegner bereits das Referendum vor, wie die "bz Basel" berichtet.
"Rückschrittliches Projekt"
Federführend sei die Fondation Franz Weber (FFW) beziehungsweise deren Tochterverein Helvetia Nostra. Präsidentin Vera Weber habe auf Anfrage der Zeitung bestätigt: "Wir sind auf der Suche nach Mitstreitern." Die Stiftung kämpfte bereits in den vergangenen Jahren gegen das 100 Millionen teure Projekt an der Heuwaage, unter anderem mit Einsprachen und Tagungen. Das Ozeanium sei ein "rückschrittliches Projekt", wird Vera Weber zitiert. "Es ist altertümlich, Fische aus der Wildnis einzufangen und hinter Glas einzusperren."
In den Kommissionen des Parlaments gibt es laut dem Bericht sowohl links als rechts Befürworter und Gegner. Auf linksgrüner Seite werde vor allem der Tierschutz betont. Die rechtsbürgerliche Seite beschäftige die Frage, ob sich das 100-Millionen-Projekt langfristig rechnet oder wieder einmal der Steuerzahler einspringen muss.
Parlament entscheidet im Herbst
Dennoch zeichne sich eine deutliche Mehrheit für das Projekt ab. Das Geschäft dürfte damit auch im Grossen Rat gute Chancen haben. Das Parlament wird im Herbst entscheiden.
Wie eine Volksabstimmung ausgehen würde, scheint dagegen offen. Der Zoo gehört zwar zu den Sympathieträgern in der Basel, doch die Stimmberechtigten haben in den letzten Jahren immer wieder Grossprojekte bachab geschickt, zum Beispiel den Stadtcasino-Neubau von Zaha Hadid oder das von Herzog & de Meuron entworfene Multiplexkino auf der Heuwaage. (pd)