Vögel beobachten in Lettland: Husch, husch ins Körbchen!
Ein Korb oder ein Käfig für Vogelfreunde? Im lettischen Naturpark Pape ist eine verspielte Vogelbeobachtungsstation geplant, die die Besucher vor Zugvögeln und Fledermäusen verbergen soll.
Der Naturpark Pape im Südwesten Lettlands liegt direkt an der Ostseeküste. Neben ausgedehnten Dünenlandschaften sind Auen, ein See und ein Hochmoor Teil des Reservats. Während hier Auerochsen und Wildpferde grasen, bieten kleinere Tiere vor allem im Herbst und Frühling ein besonderes Spektakel: Dann queren Fledermäuse und über 200 Vogelarten auf ihrem Weg je nachdem in wärmere oder in kältere Gefilde das Gebiet.
Demnächst können sie von den Besuchern unbehelligt bewundert werden. Eine neue Vogelbeobachtungsstation soll Naturfreunden einen 360-Grad-Blick auf die Umgebung ermöglichen und sie gleichzeitig vor den geflügelten Wanderern verbergen. Der Pavillon besteht aus einem Holzbau, der entfernt an kunstvolles Flechtwerk oder an einen Vogelkäfig erinnert. Der verspielte Entwurf stammt aus der Feder spanischen Architektenduos Berta Risueño Muzás und Manuel Pareja Abascal
In den Augen der Jury von Beebreeders.com, der internationalen Wettbewerbsplattform auf welcher der Wettbewerb für das Projekt ausgeschrieben worden war, hatten sie den besonderen Anforderungen am besten Rechnung getragen. Denn neben Rundumsicht durfte der Bau nicht höher als elf Meter sein, sollte mindestens zwei Beobachtungsdecks aufweisen und sich möglichst gering auf die Umgebung auswirken. Die Jury war vom ausgefallenen Design fasziniert und davon, dass der Pavillon „völlig einfach“ hauptsächlich mittels Holz und Seilen errichtet werden kann. Zudem lobte sie die Tatsache, dass sich das Baumaterial leicht transportieren lässt und dass der kleine Bau grösstenteils vorfabriziert werden kann. (mai)