Villa Musegg in Luzern soll für 7 Millionen saniert werden
Der Luzerner Stadtrat will die Villa Musegg für rund 7,3 Millionen Franken sanieren. Der historische Bau soll künftig für Wohnzwecke vermietet und das Erdgeschoss öffentlich zugänglich sein. Zur Planung beantragt der Stadtrat einen Kredit von 0,7 Millionen Franken.
Die um 1867 erbaute, schlossartige Villa liegt mitten in der Luzerner Altstadt, direkt unterhalb der Museggmauer zwischen Wachtturm und Zytturm. Seit 1965 sind der historische Bau, die dazugehörige Remise und die weitläufige Parkanlage im Besitz der Stadt Luzern. Diese nutzte die Villa zunächst für Kindergärtnerseminare und vermietete die Räume von 1997 bis 2011 an den Kanton Luzern. Seit 2011 werden das Erdgeschoss sowie einige Nebenräume durch die Volksschule genutzt.
Das Hauptgebäude der Villa Auf Musegg 1 ist im kantonalen Bauinventar als schützenswert aufgeführt, wie die Stadt Luzern am Donnerstag mitteilt. Auch die Remise ist als erhaltenswert eingestuft und die Parkanlage mit ihrem alten Baumbestand Teil der Liste der historischen Gärten und Anlagen der Schweiz von ICOMOS. Die Anlage wird laut Stadt ausserdem von Natursteinmauern mit hohem denkmalpflegerischen Wert umgeben.
Remise von Schimmel befallen
Sowohl die Villa als auch die Remise sind gemäss der Stadt Luzern stark sanierungsbedürftig. Die Bauten erfüllen die energetischen Anforderungen nicht mehr und weisen Verwitterungsschäden auf. Zudem entsprechen die Elektroinstallationen den heutigen Vorschriften nicht mehr und die Remise sei von Schimmel befallen. Der Luzerner Stadtrat will das «Bijou» in der Luzerner Altstadt nun zu neuem Leben erwecken.
So soll das Erdgeschoss mit den zwei grossen Räumen und der gedeckten Terrasse öffentlich zugänglich gemacht werden. Geplant sind hierfür ein Informationsbereich zur Museggmauer und zum Quartier Luegisland sowie eine einfache gastronomische Infrastruktur, wie beispielsweise ein Tagescafé. Das Erdgeschoss soll aber auch für Quartieranlässe oder Ausstellungen genutzt werden können. Die öffentlichen Nutzungen sollen aber quartierverträglich sein, wie der Stadtrat betont.
Zwei 3,5-Zimmer-Geschosswohnungen
Die historische Villa soll künftig auch für Wohnzwecke vermietet werden. Vor diesem Hintergrund entstehen im Obergeschoss und Dachgeschoss zwei 3,5-Zimmer-Geschosswohnungen mit je 100 bis 120 Quadratmetern. Der Aussenraum werde zudem nach den Grundsätzen von Grünstadt Schweiz gestaltet und soll mit dem angrenzenden Museggpärkli zu einem einladenden Aufenthaltsort werden.
Nach der Sanierung sollen die Gebäude die energetischen Anforderungen gemäss Gebäudestandard 2019.1 erfüllen sowie hindernisfrei zugänglich und nutzbar sein. Die Projektierung der Sanierung erfolge in engem Austausch mit der kantonalen Denkmalpflege. Direktbetroffene würden ebenfalls miteinbezogen.
Für die Planung eines Vor- und Bauprojekts beantragt der Stadtrat einen Sonderkredit von 0,72 Millionen Franken. Die Investitionen für das Gesamtprojekt werden auf rund 7,3 Millionen Franken geschätzt. Die Bauarbeiten sollen im Herbst 2023 starten und rund ein Jahr in Anspruch nehmen. (mgt/pb)