Verkehrsprojekte in Bern und Wallis: Kantone schalten einen Gang höher
In der Region Bern wird die A1 ausgebaut und der innerstädtische Verkehr neu organisiert. Ein Tunnel könnte in Biel die Lösung für die verfahrene Situation sein. Im Wallis erreichte der Ausbau der A9 wichtige Meilensteine. Auch bei der Vollendung des Vier-Meter-Korridors geht es vorwärts. Der Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels wird zur Option.
Quelle: Vistadoc Gmbh
Die Umfahrung in Wilderswil dient der Verkehrsentlastung und dem Schutz vor Naturgefahren. Bei einem Hochwasser entlastet sich die Lütschine über ein Einlaufbauwerk in den Tagbautunnel, der im Hintergrund zu sehen ist.
Im Zentrum der Stadt Bern rund um den Hauptbahnhof herrscht chronische Verkehrsüberlastung. Nun wird die aktuell laufende Modernisierung des SBB-Bahnhofs genutzt, um mit einer Entflechtung den Knotenpunkt des städtischen Verkehrs neu zu organisieren. Auf der Achse vom Inselspital über den Bubenberg- und den Bahnhofplatz bis zum Bollwerk soll der Verkehr um 60 Prozent reduziert werden. Dazu werden in einem ersten Schritt für die Pendlerströme die Zugänge zum Bahnhof erweitert werden. Nach teils heftigen Debatten im Stadtrat und -parlament mit Rückweisungsanträgen stimmte die Bevölkerung im März einer Vorlage für zur Umgestaltung für 112 Millionen Franken zu.
Tramlinie soll Entlastung bringen
Die Verkehrsentflechtung ist im Einklang mit der neuen Netzstrategie für den öffentlichen Verkehr (öV), welche die Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) letzten Sommer präsentierte. Das prognostizierte Verkehrswachstum in der Agglomeration Bern soll mit dem öffentlichen Verkehr bewältigt werden. Nun nimmt das Projekt für eine Tramlinie in die Vorortsgemeinde Ostermundigen, die in den nächsten zwei Jahren mit der Stadt über eine Fusion verhandelt, nach einem neuen Anlauf konkretere Gestalt an. Die Bevölkerung von Bern und Ostermundigen hat den Kredit für das 264-Millionen-Projekt angenommen, ein Kantonsbeitrag im Umfang von 102 Millionen Franken für den Bau der Tramstrecke wurde an der Urne ebenfalls genehmigt.
Auch beim neuen Projektgesuch für die Tramlinie gingen beim Bundesamt für Verkehr (BAV) zahlreiche Einsprachen ein, wobei vor allem eine geplante Abholzung Widerstand hervorruft. Das Gebiet bei der Wendeschlaufe in Ostermundigen soll städtebaulich entwickelt werden. Vorgesehen sind Gebäude mit Wohnungen und Geschäften. Auch planen die SBB, die Strecke von Bern Wankdorf nach Ostermundigen auf vier Spuren auszubauen und dort den Bahnhof für 44 Millionen Franken umzubauen.
Den Verkehrsknoten im Zentrum entwirren könnte die Idee einer «Metro-Nord-Süd», die bereits in den 1990er-Jahren einmal aufs Tapet kam. RBS-Züge würden dabei unterirdisch durch Bern geführt und in der Stadt verschiedene Haltestellen bedienen, wobei mehrere Varianten in Frage kommen. Mit der Einbindung der S-Bahn-Linie 6 der BLS von Köniz nach Schwarzenburg könnte die Leistungsfähigkeit des im Bau befindlichen unterirdischen neuen RBS-Terminals und des SBB-Bahnhofs noch besser ausgeschöpft werden.
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