Velotunnel in Zürich darf wohl bleiben: Bund will Autobahnpläne kippen
Der Velotunnel unter dem Zürcher HB, für den im Herbst die Bauarbeiten starten, darf wohl dauerhaft in Betrieb bleiben – und muss nicht doch noch einer Autobahn weichen. Der Bund will die einstigen Autobahnpläne endgültig beerdigen.
Quelle: Raumgleiter AG
Visualisierung: Der Velotunnel unter dem Zürcher HB darf wohl dauerhaft bleiben.
Die Bevölkerung wolle keine Autobahnen mitten im Stadtgebiet, sagte SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga am Mittwoch bei der Präsentation der künftigen Schweizer Autobahnpläne. Entsprechend beantragt der Bundesrat dem Parlament, die ursprünglich gehegten Autobahnträume in Zürich endgültig aus dem Netzbeschluss zu streichen.
Ein Bundesbeschluss von 1960 sah vor, die N1 und die N3 mitten in der Stadt Zürich miteinander zu verbinden, «Ypsilon» genannt. Fertig gebaut wurde das Projekt aber nie. Von der einstigen Autobahn-Euphorie der 1960er-Jahre blieben die Sihlhochstrasse mit dem Autobahnstunnel und ein Stück Autobahntunnel unter dem HB.
Acht Millionen für Rückbau einberechnet
AL-Stadtrat Richard Wolff freute sich am Mittwochabend in der Gemeinderatssitzung sichtlich über die Ankündigung aus Bern. Denn für die Stadt bedeutet dies, dass der Velotunnel wohl bleiben kann.
Bisher waren im Projekt immer noch rund acht Millionen Franken für einen Rückbau einberechnet, für den unwahrscheinlichen Fall, dass der Bund die Autobahnträume doch noch realisieren will und die Veloinfrastruktur wieder entfernt werden müsste. Nun wird aus dem provisorischen Projekt wohl ein definitives. Das Bundesparlament wird in einer der kommenden Sitzungen darüber entscheiden.
Quelle: Raumgleiter AG
Visualisierung der Rampe am Sihlquai.