Unispital Basel will Klinikum 3 vorerst ohne Turm bauen
Das Universitätsspital Basel (USB) reduziert sein Bauprogramm auf dem Campus Gesundheit. Dank Flächenoptimierungen soll beim geplanten Klinikum 3 vorerst nur der Sockel gebaut werden. Auf den Turm wird verzichtet.
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Quelle: zvg Universitätsspital Basel
Visualisierung des Neubaus Klinikum 3: Vorerst soll nur der Sockel gebaut werden. Auf den Turm wird verzichtet.
Die Neu- und Ausbaubaupläne mit dem «Campus Gesundheit» des USB sind ambitioniert und teuer: Auf 1,7 Milliarden werden die Kosten für den Ersatzbau des Klinikums 2 (K2) und den Neubau des Klinikums 3 (K3) geschätzt. Mit dem Ausbau sollte für die nächsten 20 bis 30 Jahre ein zeitgemässer Spitalbetrieb gewährleistet werden.
Wie das Unispital Basel am Mittwoch mitteilte, wird das Bauprogramm für den Campus nun redimensioniert. Die Arealplanung sei nach dem Betriebsdefizit von 2023 einer gründlichen Überprüfung unterzogen worden. Diese ergab, dass bei der Arealplanung auf rund 6400 Quadratmeter Nutzfläche verzichtet werden könnte.
Die Analyse erfolgte unter Einbezug aller relevanter Gesichtspunkte, die eine ausreichende und optimierte Versorgung erlauben. Wesentlicher Faktor dafür seien kurze Wege für Patienten und Mitarbeiter. Die Flächenreduktion sei dank Prozessoptimierungen, Verdichtungen und Ambulantisierung möglich geworden.
Vorerst kein Turm für Klinikum 3
Der so optimierte Flächenbedarf kann laut dem USB mit dem bereits im Bau befindlichen Klinikum 2 und einem auf den Sockel reduzierten Neubau Klinikum 3 gedeckt werden. Auf die Realisierung des Turms von letzterem wird vorerst verzichtet. Jedoch werde der Turm des Klinikum 3 «als langfristige Option» offengehalten.
Die Ausgestaltung des Attikageschosses werde so geplant, dass sich für den Sockelbau ohne Turm eine «funktional wie städtebaulich gute Lösung ergebe», heisst es weiter. Das Vorgehen wurde nach Angaben des USB mit dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und dem Bau- und Verkehrsdepartement Basel-Stadt abgesprochen.
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Quelle: zvg, Universitätsspital Basel
Das Universitätsspital Basel redimensioniert sein Bauprogramm für den Campus Gesundheit.
Mit dem Verzicht auf den Turm investiert das Spital rund 200 Millionen weniger als ursprünglich vorgesehen. Das USB bleibe damit innerhalb des von ihm selbst gesetzten Investitionsrahmens von 1,7 Milliarden Franken zuzüglich Teuerung für die Neubauten Klinikum 2 und 3 über die nächsten 17 Jahre, heisst es weiter.
Bebauungsplan geht an den Grossen Rat
Der Sockel des Klinikums 3 bei der Schanzen- und Klingelbergstrasse soll bis etwa im Jahr 2033 erstellt werden. Die Bauarbeiten für den Ersatz des Klinikums 2 haben bereits im Januar 2024 begonnen. Dieser Neubau soll 2033 betriebsbereit sein. Die Bauarbeiten für die zweite Phase des Klinikums 2 sollen zwischen 2035 und 2042 erfolgen, wie das USB weiter schreibt.
Der Grosse Rat genehmigte im Mai 2024 ein verzinsliches und rückzahlbares Darlehen von 300 Millionen Franken für die Neubauprojekte des Unispitals. Das Parlament hat jedoch den Bebauungsplan für das Klinikum 3 noch nicht bewilligt. Nach dem Entscheid des USB für ein reduziertes Klinikum 3 werden sich der Grosse Rat beziehungsweise die zuständige Bau- und Raumplanungskommission wieder mit dem Bebauungsplan befassen können.
Das USB hatte zuvor bis zu seiner Überprüfung der Arealplanung um Sistierung dieses Geschäfts gebeten. (pb/mgt/sda)