12:17 BAUPROJEKTE

Umfahrungsstrasse «Uster West» ist nicht bewilligungsfähig

Teaserbild-Quelle: Google Maps, Bearbeitung: Redaktion

Das Ende einer endlosen Geschichte: Die seit Jahren geplante Umfahrungsstrasse «Uster West» wird nicht gebaut. Der Kanton hat das Grossprojekt offiziell beerdigt und sucht nun nach Alternativen.

Naturschutzgebiet bei KMU-Park in Uster West

Quelle: Google Maps, Bearbeitung: Redaktion

Die Umfahrung «Uster West» hätte entlang des Naturschutzgebiets beim KMU-Park realisiert werden sollen.

Mit der Strasse «Uster West» sollten das Stadtzentrum vom Durchgangsverkehr entlastet und die Rückstaus bei den Bahnübergängen an der Winterthurer- und Gschwaderstrasse reduziert werden. Der geplante Strassenverlauf habe sich aus umweltrechtlicher Sicht als nicht bewilligungsfähig erwiesen, wie der Kanton Zürich und die Stadt Uster in einer gemeinsamen Mitteilung schreiben. Man verzichte deshalb auf eine Weiterverfolgung des Projektes und suche nach Alternativen.

Unmittelbare Nähe zu geschütztem Flachmoor

Die Geschichte des Projekts geht weit zurück: Im Frühling 2013 führte die Baudirektion die öffentliche Auflage für die Strasse «Uster West» durch. Geplant war eine Umfahrung, die von der Zürichstrasse zur Loren-Allee und weiter zur Winterthurerstrasse führen sollte. Die SBB-Linie niveaufrei, also über oder unter den Gleisen hindurch, gequert werden können.

Im Herbst 2017 erliess die Baudirektion daraufhin eine überarbeitete Schutzverordnung für das Gebiet. Gegen diesen Beschluss gingen beim Baurekursgericht zwei Rekurse ein, die die Festlegung ökologisch ausreichender Pufferzonen forderten. Diese wurdendaraufhin im November 2018 grösstenteils gutgeheissen, weshalb die Baudirektion bis vor kurzem mit der Überarbeitung der Schutzverordnung beschäftigt war.

Da sich der geplante Strassenverlauf gemäss Mitteilung jedoch teilweise in unmittelbarer Nähe zum national geschützten Flachmoor befand, hätte die Strasse «Uster West» durch die Pufferzone des Flachmoors Glattenried geführt werden müssen. Die im kantonalen Richtplan festgesetzte Linienführung müsse aufgrund des vorangegangenen Gerichtsurteils deshalb als nicht realisierbar eingestuft werden.

Der Bahnübergang Gschwaderstrasse in Uster West

Quelle: Google Maps, Bearbeitung: Redaktion

Sorgt regelmässig für Rückstaus: Der Bahnübergang Gschwaderstrasse in Uster.

Niveaufreie Bahn-Querung notwendig

Mit dem geplanten SBB-Doppelspurausbau Uster – Aathal werde sich die Stausituation für den Strassenverkehr an den Bahnschranken in Uster ab 2035 weiter verschärfen. Für die Volkswirtschaftsdirektion ist daher eine Lösung mit einer niveaufreien Querung weiterhin notwendig. Ziel sei es, spätestens bis zur Inbetriebnahme des zweiten Zuggleises eine Alternative zur Strasse «Uster West» zu realisieren.

Aktuell erarbeiten die SBB im Rahmen der Vorbereitungen für den Ausbauschritt 2030/35 eine Objektstudie zum geplanten Doppelspurausbau zwischen Uster und Aathal. In Abstimmung mit dem Kanton Zürich und der Stadt Uster werden nun die Auswirkungen der längeren Barriereschliesszeiten auf das Gesamtverkehrssystem ermittelt und geeignete Varianten für eine niveaufreie Querung der Bahngleise ausgearbeitet.

Bevor konkrete Projektierungsarbeiten für Ersatzvarianten aufgenommen werden, werde die Machbarkeit der möglichen Varianten geklärt, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Für die Stadt Uster sei dabei zentral, dass diese auf das im letzten Herbst vorgestellte Stadtentwicklungskonzept abgestimmt würden, wie Stadtrat Stefan Feldmann in der Mitteilung erklärt. Die Stadt werde Kanton und SBB somit bei der Realisierung einer niveaufreien Westerschliessung unterstützen. (mgt/pb)

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