Umfahrung Wolhusen Süd: Fünf Varianten sind im Rennen
Zur Frage, wie das Zentrum der Luzerner Gemeinde Wolhusen vom Strassenverkehr entlastet werden könnte, ist noch kein Vorentscheid gefallen. In der Zweckmässigkeitsbeurteilung haben sich laut Kanton bislang alle geprüften Varianten als machbar erwiesen.
Quelle: Kanton Luzern
Grafik zu den fünf geprüften Varianten.
In der Gemeinde Wolhusen kommen die Hauptstrassen aus Luzern, dem Entlebuch und dem Hinterland zusammen. Die Verkehrssituation im Dorfzentrum ist deshalb seit Jahren angespannt, immer wieder kommt es Staus. Zusätzlich bremsen zwei Bahnübergänge den Strassenverkehr.
Der Kanton Luzern prüft derzeit in einer Zweckmässigkeitsbeurteilung mögliche Varianten, um das Verkehrsproblem zu lösen. Nach Abschluss der zweiten Phase stehe fest, dass alle der insgesamt fünf geprüften Varianten einer Südumfahrung baulich, verkehrstechnisch und umweltrechtlich machbar seien, teilte die Staatskanzlei nun am Dienstag mit.
Zwei Umfahrungen mit Tunnel geprüft
Geprüft wurden neben zwei anderen Lösungen drei Umfahrungsvarianten, die alle südlich von Wolhusen verlaufen. Im Westen schliessen diese an verschiedenen Punkten an die Entlebucherstrasse an, im Osten werden sie südlich des Bahnübergangs Hackenrüti an die Bernstrasse angebunden.
Die kürzeste und zugleich kostengünstigste Umfahrungsvariante sei die komplett oberirdisch geführte Zentrumsentlastung (ZE), schreibt die Staatskanzlei weiter. Diese verläuft im westlichen Teil auf der auszubauenden Schwandenstrasse und überquert dann die Kleine Emme auf einer rund 445 Meter langen Brücke Richtung Bernstrasse.
Die beiden anderen Süd-Umfahrungsvarianten mit Namen «SU1» und «SU2» verlaufen dagegen zu einem grossen Teil in einem Tunnel und überqueren dann die Kleine Emme. Die Tunnellänge beträgt bei «SU1» rund 825 Meter und bei «SU2» rund 1000 Meter.
Die Kosten der ZE, SU1 und SU2 liegen gemäss Mitteilung zwischen 100 bis 230 Millionen Franken. Alle drei Varianten würden die Ortsdurchfahrt entlasten, so die Staatskanzlei.
Nullvariante mit ÖV-Ausbau
Geprüft wurde im Rahmen der ZMB ferner auch eine «Nullvariante», die aber einen Ausbau des öffentlichen Verkehrs nötig machen würde, sowie als fünfte Möglichkeit die Aufhebung eines Bahnübergangs in Verbindung mit einem Umfahrungstunnel. Diese Variante ist mit 300 Millionen Franken die teuerste.
Alle fünf Varianten werden nun in der nächsten Phase der Zweckmässigkeitsbeurteilung bezüglich ihrer Wirkung sowie bezüglich der Kosten beurteilt. Bis Ende 2023 soll klar sein, welches die Bestvariante für die Umfahrung Wolhusen ist. (pb/mgt/sda)