Umbau Schulzentrum Raron: Vom grossen Pausenplatz zum Campus
Die Gemeinde Raron in der Nähe der «Boomstadt» Visp im Wallis wächst kontinuierlich. Deshalb benötigt sie mehr Raum für ihre Schulen. Dieser soll auf dem bisherigen Areal entstehen. Ein Projektwettbewerb brachte einen Vorschlag hervor, der die Anlage durch eine Aufstockung und Neubauten in einen richtigen Campus verwandelt.
Quelle: Arge Valentin Surber Architektur GmbH und Studio Knaus
Der Pausenplatz von Raron soll zu einem Schulhof werden, dank einem Neubau (links) und einer Aufstockung der Orientierungsschule (Mitte), die auch eine neue Fassadenschicht erhält. Die Primarschule (rechts) bleibt weitgehend unverändert.
Die Walliser Gemeinde Raron, Bezirkshauptort des Zenden Raron, nennt sich auch Rilkedorf. Der weltberühmte, in Prag geborene Dichter, lebte zwar weiter talabwärts, im Château de Muzot, einem Schlösschen oberhalb von Siders. Nach seinem Tod 1926 wurde er aber, wie von ihm gewünscht, auf dem Burghügel von Raron beigesetzt. Die Grabstätte ist ein gerne besuchter «Pilgerort» für Lyrikbeflissene. Das Dorf am Ausgang des Bietschtals, am Nordrand der Rohneebene, verfügt über zahlreiche landschaftliche Reize.
Es ist auch ein beliebter Wohnort, der vom wirtschaftlichen Boom in der nahen Stadt Visp profitiert. Die Bevölkerungszahl hat stetig zugenommen, 1950 betrug sie noch etwas weniger als tausend, demnächst dürfte sie die Grenze von zweitausend überschreiten. Das Siedlungsgebiet hat sich von der Bergflanke sukzessive in die Ebene ausgedehnt, vor allem in Richtung des Bahnhofs, der am südlichen Ufer der Rohne steht. Östlich der Bahnhofstrasse ist in den 1970er-Jahren eine neue Schulanlage entstanden, zusammen mit der Schulhausstrasse als Erschliessung und Begrenzung gegen Nordwesten. Der neue gerade Strassenzug verläuft vom südöstlichen Rand des Ortskerns bis zur Bahnhofstrasse, auf die sie in einem spitzen Winkel trifft.
Das Schulareal nahm mit der Zeit in etwa die Form eines Trapezes an. Heute steht auf ihm im Norden das im Grundriss annähernd quadratische, zweigeschossige Orientierungsschulhaus aus den 1970er-Jahren, die Südostecke wird eingenommen vom dreigeschossigen Primarschulhaus mit Mehrzweckhalle, welches 1993 in Betrieb genommen wurde. Die drei Bauten fassen nach Osten und Süden eine grosse Platzfläche ein. Zur Schulhausstrasse wird sie durch eine dreieckige, baumbestandene Grünfläche ergänzt.
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