Überlaufbecken am Carl-Spitteler-Quai: Luzerner Stadtparlament genehmigt Kredit
Die Stadt Luzern kann die Planung eines Regenüberlaufbeckens am Carl-Spitteler-Quai in Angriff nehmen. Das Stadtparlament hat am Donnerstag einen Sonderkredit von 1,4 Millionen Franken freigegeben, aber dennoch ein Fenster offen gelassen für eine Alternative.
Quelle: Stadt Luzern
Carl-Spitteler-Quai am Nordufer des Luzerner Seebeckens: Hier soll ein grosses Regenüberlaufbecken entstehen.
Der Grosse Stadtrat sprach sich mit 37 zu 0 Stimmen bei 9
Enthaltungen für das Projekt aus, mit dem Engpässe bei Starkregen im Gebiet
Luzernerhof am Nordufer des Seebeckens entschärft werden sollen. Bei einer
Überlastung fliesst verschmutztes Abwasser direkt in den See, wodurch die
Gewässerschutzvorschriften nicht eingehalten werden können.
Geplant ist deshalb ein Regenüberlaufbecken mit 2000
Kubikmeter Fassungsvermögen auf der stadteigenen Liegenschaft beim
Carl-Spitteler-Quai. Gemäss dem Vorprojekt dürfte das Becken rund 18
Millionen Franken kosten. Es soll rund 46 Meter lang, 21 Meter breit und 8 Meter
tief sein. Das Parlament sah die Notwendigkeit des Projektes in dem Gebiet.
Es sei zwar ein Eingriff an sensibler Lage in der Stadt,
sagte stellvertretend Andreas Moser (FDP). Der Stadtrat habe aber überzeugend
darlegen können, wieso der Standort geeignet sei. Die Stadt hatte vier
Varianten geprüft.
Tennisplätze als Alternative
Skeptisch äusserte sich im Rat einzig die SP. Ihr Sprecher
Mario Stübi sagte, ein Badeplatz werde aufgerissen und eine grosse Fläche
versiegelt. «Da wird nie mehr ein grösserer Baum wachsen können», sagte
Stübi.
Er fragte, wieso immer der öffentliche Grund für solche
Projekte herhalten müsse. Er machte beliebt, als Alternativstandorte für das
Becken den Untergrund der benachbarten Tennisplätze am Quai oder im Parkhaus
Casino Palace zu prüfen. Dort gebe es keine Altlasten und kein Grundwasser.
Mobilitätsdirektor Adrian Borgula (Grüne) gab zu bedenken,
dass auch bei den Tennisplätzen Bäume betroffen wären. Der Makel der
zusätzlichen unterirdischen Versiegelung sei zwar vorhanden. Doch werde die
Qualität als Aufenthaltsraum wiederhergestellt.
Stadtrat prüft leichte Verschiebung
Der Stadtrat sei aber bereit, eine leichte Verschiebung des
Projekts gegen Osten in Richtung der Tennisplätze Tivoli zu prüfen, wie es die
vorberatende Kommission verlangt hatte. Auch wenn er nicht glaube, dass die
Prüfung erfolgreich sein dürfte, fügte Borgula an.
Im April hatte das Luzerner Stadtparlament bereits über den
Bau zweier Regenrückhaltebecken im Gebiet Steghof diskutiert. Damals legte es
bei einem der Becken, jenem unter dem Freigleis, sein Veto ein. Linke, Grüne
und Grünliberale störten sich an der langen Bauzeit und der Versiegelung. (sda/pb)