Luzerner Stadtrat legt überarbeitete Vorlage für EWL-Areal vor
Der Luzerner Stadtrat legt dem Parlament eine überarbeitete Finanzierungsvorlage für das EWL-Areal-Projekt vor. Diese beinhaltet unter anderem eine Erhöhung des Aktienkapitals der Stadt an der EWL Areal AG. Die Überarbeitung wurde wegen Mehrkosten nötig.
Quelle: Philippo Bolognese
Visualisierung der Überbauung auf dem EWL-Areal: Ansicht Fruttstrasse.
Das Stadtparlament hatte die Vorlage im Mai
vergangenen Jahres zur Überarbeitung zurückgewiesen, nachdem bekannt wurde,
dass sich die Kosten für die geplante Grossüberbauung auf dem EWL-Areal von
211,5 auf 244,8 Millionen Franken erhöhen werden.
Die Mehrkosten seien auf vor allem auf die
Baukostenteuerung, auf Bestellungsänderungen sowie höhere Zinsen
zurückzuführen, wie aus dem am Montag veröffentlichten Bericht und Antrag
hervor geht. Eine unabhängige Kostenprüfung habe die Projektkosten bestätigt.
Das Stimmvolk soll voraussichtlich am 9. Juni über die überarbeitete Vorlage
abstimmen.
Grundstück im Baurecht
Neben gemeinnützigen Wohnungen,
Alterswohnungen, Gewerbe- und Büroräumen für EWL Energie Wasser Luzern und die
Stadt Luzern sind auf dem Areal auch eine neue Feuerwache der Feuerwehr sowie
Stützpunkte für den Zivilschutz und den Rettungsdienst vorgesehen.
Die EWL Areal AG setzt das Projekt «Rotpol»
nach Entwürfen der Arge Halter AG / Eberli Sarnen AG sowie Masswerk und E2A
Architekten um. Die drei Hauptnutzerinnen EWL Energie Wasser Luzern Holding AG,
ABL (Allgemeine Baugenossenschaft Luzern) und die Stadt Luzern sind
gleichzeitig auch die Eigentümerinnen der EWL Areal AG. Das Grundstück wird von
EWL im Baurecht zur Verfügung gestellt.
Der geplante Nutzungsmix ist auf öffentliche Bedürfnisse zugeschnitten und entspricht laut Bericht und Antrag nicht einer renditeorientierten Ausnutzung des Areals. Die Gesamtrendite beträgt 2,09 Prozent, was im privatwirtschaftlichen Umfeld als ungenügend gelten würde, wie aus der Vorlage hervorgeht.
Quelle: Philippo Bolognese
Visualisierung der Überbauung auf dem EWL-Areal: Ansicht Rothausplatz.
Höhere Anforderungen an Eigenkapital
Eine tiefe Rendite sei aufgrund der umfangreichen Nutzungen für öffentliche Zwecke grundsätzlich vertretbar, erhöhe aber die Anforderungen an das Eigenkapital, heisst es weiter. So beantragt der Stadtrat, die Fremdfinanzierung mit einem städtischen nachrangigen, rückzahlbaren Darlehen im Umfang von 50 Millionen Franken zu unterstützen.
Die Finanzierung erfordert laut Stadtrat auch eine Erhöhung des Aktienkapitals der EWL Areal AG von derzeit 6 auf 65 Millionen Franken, wobei die Stadt Luzern, EWL und ABL unterschiedliche Beteiligungen haben.
Die EWL Areal AG übernimmt den Mieterausbau für städtische Nutzungen gegen eine Einmalzahlung von voraussichtlich 35,1 Millionen Franken. Die jährliche Miete mit Neben- und Betriebskosten beträgt rund 4,89 Millionen Franken. So wird ein Sonderkredit von 48,9 Millionen Franken für diese wiederkehrende Ausgabe benötigt.
Das «Rotpol»-Projekt schafft rund 600 Arbeitsplätze und 150 Wohnungen auf dem bisher ungenutzten EWL-Grundstück. Es ist Teil grösserer Arealentwicklungen in der Industriestrasse. Der Stadtrat beantragt zudem einen Kredit von 11,14 Millionen Franken für das Gesamtprojekt Unterlachen, um Strassen im Gebiet zu sanieren und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Industriestrasse soll zudem in eine Begegnungszone mit Tempo 20 umgewandelt werden. (pb/mgt/sda)
Quelle: ewl areal ag
Visualisierung der geplanten Grossüberbauung auf dem EWL-Areal in der Stadt Luzern.
Quelle: Philippo Bolognese
Visualisierung der Überbauung auf dem EWL-Areal: Ansicht Industriestrasse.
Quelle: Philippo Bolognese
Visualisierung der Überbauung auf dem EWL-Areal: Ansicht Innenhof, Grünfläche.
Quelle: Philippo Bolognese
Visualisierung der Überbauung auf dem EWL-Areal: Ansicht Feuerwehrhalle.