Überbauung auf Areal Sonne in Emmen: Gemeinderat nimmt neuen Anlauf
Auf dem Areal Sonne in Emmen soll eine Überbauung mit rund 275 Wohnungen entstehen. Ein erster Bebauungsplan wurde vom Einwohnerrat abgelehnt. Nun wurde dieser angepasst. Neu soll es mehr Grünraum sowie gemeinnützige Wohnungen geben.
Quelle: zvg
Visualisierung des Richtprojekts zur geplanten Überbauung auf dem Areal Sonne in Emmen.
Das Areal Sonne liegt mitten in Emmen und grenzt an wichtige Begegnungsorte wie den Sonnenplatz oder den Bahnhof Gesag. Für die städtebauliche Entwicklung des Areals hatte die Gemeinde einen Bebauungsplan erarbeitet. Als Grundlage dafür wurde ein Wettbewerbsverfahren durchgeführt, aus dem ein Richtprojekt aus den Eingaben der Steib Gmür Geschwentner Kyburz und der koepflipartner Landschaftsarchitekten resultierte.
Überraschende Ablehnung durch Einwohnerrat
Aus der Veröffentlichung des Siegerprojekts seien wenige Reaktionen resultiert, heisst es in einer Mitteilung der Gemeinde von Mittwoch. Der eine oder andere sei zwar überrascht ob der Dichte des Bauprojekts gewesen.
Bei der Mitwirkung und der öffentlichen Auflage wurden aber vorwiegend Einzelinteressen eingebracht. Eine breit abgestützte Skepsis gegenüber dem Projekt habe es aber nicht gegeben, heisst es. Umso überraschender kam für den Gemeinderat dann die knappe Ablehnung des Bebauungsplans durch das Gemeindeparlament im vergangenen März.
Gemeinderatspräsidentin Ramona Gut-Rogger, sieht die Gründe dafür vor allem in der mangelhaften Integration des Parlaments: «Das Areal Sonne liegt zentral, wodurch zahlreiche Berührungspunkte und Begegnungen verbunden sind.» Die Meinungen der Fraktionen seien im Vorfeld wohl zu wenig aktiv abgeholt worden.
Mindestanteil an gemeinnützigen Wohnungen
Nach der Ablehnung befasste sich der Gemeinderat mit den Optionen für das weitere Vorgehen. Schlussendlich entschied man sich dazu, die gescheiterte Vorlage anzupassen und damit erneut in den Einwohnerrat zu gehen, statt ein komplett neues Projekt zu lancieren. Der Inhalt des angepassten Bebauungsplans sei zwar fast identisch, teilte der Gemeinderat mit. Trotzdem dürfte er gute Chancen haben, denn die Anliegen des Einwohnerrats seien berücksichtigt worden.
So schreibt der Bebauungsplan etwa neu einen Mindestanteil an gemeinnützigen Wohnungen sowie an Eigentumswohnungen vor. Gemäss Richtprojekt soll es total 275 Wohnungen geben. Zudem wurde bei der Überarbeitung die Mindest- und Höchstzahl von Parkplätzen um rund 20 auf 124 respektive 170 gesenkt und die Grünfläche um knapp 40 Prozent auf mindestens 1000 Quadratmeter vergrössert.
Der Einwohnerrat wird frühestens Ende 2023 über den geänderten Bebauungsplan entscheiden können. Zuvor wird der Bebauungsplan aber noch durch den Kanton Luzern vorgeprüft. Danach folgen die Mitwirkung für die gesamte Bevölkerung sowie die öffentliche Auflage. (pb/mgt/sda)