Tunneldurchschlag bei Bau des neuen RBS-Bahnhofs in Bern erfolgt
Der Bau des neuen, unterirdischen Bahnhofs des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS) in Bern ist einen guten Schritt weiter. Am Montag konnte der Zufahrtstunnel zwischen Hirschenpark und Eilgutareal durchbrochen werden.
«Mit dem Tunneldurchschlag haben wir ein wichtiges Puzzleteil in diesem hochkomplexen Gesamtprojekt eingefügt», sagte RBS-Oberbauleiter Mario Sterchi laut Mitteilung. Es benötige aber noch zahlreiche weitere kleine und grosse Teile bis das Puzzle «Zukunft Bahnhof Bern» fertig sei. Der Durchschlag wurde mit den beteiligten Baufachleuten der Bauunternehmung Frutiger AG und mit Mitarbeitenden der Planungsbüros, der örtlichen Bauleitung und der RBS gefeiert.
Vom rund 400 Meter langen Tunnel zwischen dem Hirschenpark und
dem Eilgut ist erst der obere Teil des Tunnelquerschnitts – die sogenannte
Kalotte – ausgebrochen. In den nächsten Monaten erfolgt gemäss RBS vom Hirschenpark Richtung Eilgut der Ausbruch des unteren
Tunnelteilquerschnitts – der sogenannten «Strosse» und «Sohle». Diese nächste
Bauphase dauert rund vier Monate.
Doppelspurtunnel bis Ende 2021 komplett ausgebrochen
Der Doppelspurtunnel zwischen Hirschenpark und Eilgut wird
voraussichtlich bis Ende 2021 komplett ausgebrochen sein, heisst es. Danach folgen
die Abdichtung sowie das Einbringen des Sohl- und Gewölbebetons im Tunnel und
die Weiterführung der Arbeiten im Eilgut. Anschliessend werden die vier
Einzelspurtunnel Richtung neuem Bahnhof gebaut und die Vorarbeiten für die Zusammenführung
des bestehenden RBS-Schanzentunnels in den neuen Doppelspurtunnel umgesetzt.
Gleichzeitig baut der RBS von Seite Laupenstrasse her weiter am eigentlichen, neuen RBS-Bahnhof Bern. Der Hauptdurchschlag zwischen dem Eilgut und den Bahnhofskavernen – also die komplette Verbindung des neuen RBS-Tunnels im Norden mit dem neuen RBS-Bahnhof Bern im Westen – wird voraussichtlich im Jahr 2023 stattfinden.
Ausbau von Bahnhof Bern
Der Bahnhof Bern wird im Rahmen des Grossprojekts «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB) in den kommenden Jahren ausgebaut. Die Arbeiten erfolgen in drei grossen Teilprojekten. Eines davon ist der Bau eines neuen viergleisigen RBS-Bahnhofs unterhalb des heutigen SBB-Bahnhofs.
Der neue Bahnhof besteht aus zwei grossen unterirdischen Hallen mit je zwei Gleisen und einem 12 Meter breiten Mittelperron. Die Züge werden durch einen neuen, knapp einen Kilometer langen zweigleisigen Tunnel in den RBS-Bahnhof einfahren. Dieser zweigt aus dem bestehenden RBS-Schanzentunnel ab und verläuft weitgehend unter Strassen- und Bahnareal.
Für den Bau des neuen Bahnhofs wird von drei Orten aus gearbeitet:
- Der Installationsplatz Hirschenpark befindet sich zwischen Bierhübeli und Tiefenaustrasse. Von hier aus wird der Zugangstunnel gegraben. Dies geschieht aus einer 160 Meter langen und 32 Meter breiten Baugrube, welche von der höchsten Stelle 30 Meter in die Tiefe reicht. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird der vorherige Park wiederhergestellt.
- Der Installationsplatz Eilgut liegt bei den Abstellgleisen östlich des Bahnhofs Bern neben der Reitschule. Hier wird sich der neue Zufahrtstunnel in vier einzelne Tunnelröhren aufteilen. Diese führen in die neuen Bahnhofshalle.
- Der Installationsplatz Laupenstrasse befindet sich am westlichen Ende des Bahnhofs bei der Welle im Gleisfeld der SBB. Von hier aus werden der neue unterirdische RBS-Bahnhof, beziehungsweise die beiden dafür notwendigen unterirdischen Kavernen, gebaut. Zwecks Baustellenlogistik wurde über der Laupenstrasse sowie auf Seite des Gleisfeldes (SBB) eine zusammenhängende Logistikplattform erstellt.
Die Bauarbeiten der SBB und der RBS sind im Sommer 2017 gestartet und finden unter teilweise engsten Platzverhältnissen mitten in der Stadt Bern und unter laufendem Bahnbetrieb statt. Der neue Bahnhof Bern soll ab 2027 etappenweise eröffnet werden. (sda/pd/pb)