Toiletten für Bergsteiger auf dem Mount Everest
Stille Örtchen auf dem Mount Everest: Drei angehende Architektinnen aus Litauen wollen mit einem eleganten kleinen Holzpavillon helfen, die Abfallprobleme auf dem Achttausender einzudämmen.
Quelle: Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė
Der Pavillon "The Peak" von Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė überzeugte die Jury,
Immer wieder macht der Mount Everest von sich als höchstgelegene
Müllhalde der Welt reden. Massenhaft Unrat säumt den Aufstieg - leere Sauerstoffflaschen,
Konservenbüchsen, Zeltüberreste und tonnenweise Fäkalien.
Die Bemühungen Freiwilliger aus der ganzen Welt, den Achttausender vom Abfall zu befreien, dürften ein Tropfen auf den heissen Stein sein. Seit letztem Jahr kümmert sich nun die nepalesische Armee um den Abfall im Gebirge. Insgesamt sollen vier Berge von total 35 Tonnen Müll befreit werden, darunter auch der Mount Everest. Dies berichtete kürzlich das Newsportal mteveresttoday.com. Die Arbeiten starten am 5. April, am 5. Juni sollen sie abgeschlossen sein.
Wenn das stille Örtchen Probleme löst
Für die internationale Ideenwettbewerbsplattform
Beebreeders.com ist der Mount Everest eines von vielen Beispielen für Orte, die
unter Overtourism leiden respektive unter dem Dreck, die der Tourismus hinterlässt. Beebreeders.com sucht deshalb im Rahmen der Wettbewerbsserie „Humble
Architecture“ Lösungen für Toiletten an solch überlasteten Plätzen.
Den Anfang macht nun der Mount Everest. Die Gestaltung von Toiletten sei normalerweise nichts für die Titelseite eines Portfolios, heisst es auf der Website. „Allerdings sind wir der Meinung, dass diese Herausforderungen viel komplexer sein können, als wie sie auf den ersten Blick anmuten. Und dass die Lösung solcher Probleme unerwartet lohnend sein kann.“
WC mit Nanofiltrationssystem
Mit ihrem bauchigen Häuschen konnten Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė von der Akademie der Künste in Vilnius die Wettbewerbsjury für sich gewinnen. „Die runde, elegante Form fügt sich in den Panoramablick auf die Berge ein und hält Schneelasten stand“, heisst es in der Begründung der Jury.
Lob findet auch das Nanofiltrationssystem
des WCs: Die Exkremente werden von einer Nanomembran zersetzt, dabei entsteht Wasser,
das in die Natur abgeleitet werden. Als Baumaterial schlagen die drei
Architektinnen Holz vor. „Die durchdachte Materialität, die Transportfähigkeit
und das strukturelle Verständnis zeichnen diesen Vorschlag aus“, so die Jury.
Quelle: Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė
Lageplan für die Toiletten, vom Basislager bis zum Camp IV.
Quelle: Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė
Der kleine Bau steht auf Stelzen.
Quelle: Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė
Aufbau.
Quelle: Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė
Konstruktionsschema.
Quelle: Aurelija Kniukštaitė, Jonė Virbickaitė und Kotryna Bajorinaitė
Konzept für den Transport.