«Tilia Tower» soll in Holzbauweise in die Höhe wachsen
In der Nähe von Lausanne wird in den nächsten Jahren eine der grössten Industriebrachen der Schweiz zu einem neuen Quartier entwickelt. Einen städtebaulichen Akzent setzen wird der 85 Meter hohe «Tilia Tower». Die Planung sieht eine kombinierte Holzbauweise als «Construction mixte» vor.
Quelle: zvg
Die markante Fassadenkonstruktion des «Tilia Tower» soll auf den Etagen auf natürliche Weise Schatten spenden.
Die weitläufige Agglomeration zwischen den Städten Renens, Lausanne und Prilly ist in starkem Wandel begriffen. Mittendrin liegt Malley, wo sich eine der grössten Industriebrachen der Schweiz befindet. Die städtische Brachfläche mit einer Fläche von 80 Hektaren wird in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach dynamisch wachsen und im Rahmen des Projekts «Tilia» zu einem Quartier umgenutzt.
Symbol des Projekts ist der geplante 85 Meter hohe «Tilia Tower». Das markante Hochhaus soll teilweise in Holzbauweise erstellt werden. Dabei handelt es sich laut Angaben um eine «Construction mixte». Der Sockel ist eine Betonkonstruktion. Bei den Standardetagen ist die Holzbalkendecke mit einer Betonschicht verstärkt.
Die Fassade besteht aus einer Holzkonstruktion mit einer Verkleidung aus Beton. Vorgesehen ist eine Mischnutzung auf insgesamt 37'000 Quadratmetern. Neben 221 Wohnungen, von denen zehn Prozent als gemeinnützig eingestuft sein sollen, und einem Co-Living-Bereich mit 64 Wohneinheiten bietet das Gebäude laut Mitteilung der Bauherrschaft auch Platz für ein Hotel mit 96 Zimmern.
Neues Zentrum in der Agglomeration
Das Tilia-Projekt bietet eine Umgebung zum Leben und Arbeiten sowie für sportliche Aktivitäten und Parks zur Erholung. Das Projekt soll laut den Architekten das Quartier mit neuen öffentlichen Räumen beleben und dadurch die Stadtentwicklung verbessern.
Die Lebensräume im Aussenbereich sollen auch für die Einwohnerschaft der umliegenden Agglomeration attraktiv sein. Für die Aussengestaltung zeichnen die Landschaftsarchitekten des Bureau de Paysage verantwortlich. Darüber hinaus umfasste das Projekt auch die Renovierung des angrenzenden Badmintongebäudes sowie die Umgestaltung und Erweiterung von «Tilia West», wie die Bauherrschaft schreibt. Diese liegt in den Händen der Insula SA, einem Unternehmen der Realstone-Gruppe.
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Rund um das Gebäude sind weitere Hochhäuser geplant.
Der Name des Turms geht auf die lateinische Bezeichnung für Linde zurück, was auch auf die Holzbauweise verweisen soll. Zudem soll der Name Assoziationen wecken an die alte Linde im Herzen von Prilly-Malley, einem seit langer Zeit beliebten Treffpunkt. Auf beiden Seiten des Bahnhofs Prilly-Malley sind neben dem Tilia-Turm insgesamt vier weitere höhere Gebäude geplant. Gewerbeflächen sowie Räume für Sport und Wellnessbereiche komplettieren das Nutzungsangebot. Ein angrenzendes Badmintongebäude soll dazu im Rahmen des Projekts renoviert werden.
Erfahrung mit bei anderen Gebäuden
Ziel ist es, die nachhaltige Entwicklung zu fördern, wie das Architekturbüro Itten und Brechbühl in einer Mitteilung schreibt. Das gesamte Projekt «Tilia» sei auf ehrgeizige Nachhaltigkeits- und CO2-Vorgaben ausgerichtet und strebe die Minergie P-Zertifizierung sowie die Erfüllung der Kriterien für das Label «2000-Watt-Gesellschaft» an.
Das Dach soll mit Paneelen zur Nutzung der Photovoltaik ausgestattet werden. Nischen der Relieffassade sollen auf natürliche Weise Lichteinfall und Beschattung regulieren. Auch Energietechnologien und ein Mobilitätsnetzwerk sind integraler Bestandteil des städtischen Ensembles.
Konzipiert hat das Gebäude das dänische Architekturbüro 3XN in Zusammenarbeit mit Itten und Brechbühl. Gemein entwarfen sie auf dem Campus der EPFL bereits das Innovationszentrum «Ecotope», bei dem ebenfalls die Holzbauweise favorisiert wurde. Auf ihren Plänen basierte auch der in Lausanne gebaute Hauptsitz für das Internationale Olympische Komitee IOC. Nach der Erteilung der Baubewilligung im Oktober letzten Jahres konnten nun die Vorbereitungsarbeiten für den Bau des «Tilia Tower» beginnen. (mgt/sts)
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Prilly-Malley soll in den nächsten Jahren zu einem Zentrum in der Agglomeration ausgebaut werden.
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Teilweise sollen bestehende Gebäude renoviert und in das Ensemble integriert werden.