Bauliche Voraussetzungen für Tiefbahnhof in Basel werden geprüft
Das Bundesamt für Verkehr (BAV), die SBB und die beiden Basel wollen im Basler Bahnhof SBB Platz für den Bau eines neuen Tiefbahnhofs schaffen. Dieser wäre eine der Voraussetzungen für das von der Region ersehnte Herzstück-Projekt mit der unterirdischen Anbindung der Basler Innenstadt ans S-Bahn-Netz.
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Nach BAV-Studie dürfte langfristig ein Tiefbahnhof nötig sein, um die Kapazitäten am Bahnknoten Basel zu erhöhen, da ein ebenerdiger Ausbau aus Platzgründen kaum realistisch ist.
Ein Resultat dieser Langfristplanung seien Ausbauten im
Bahnhof SBB, wie Thomas Staffelbach, SBB-Gesamtkoordinator Basel am Mittwoch an
einer zusammen mit den beiden Basler Baudirektionen und dem BAV durchgeführten
Medienkonferenz sagte. Mit einer Optimierung und Vergrösserung des Bahnhofs im
Osten und Westen sollen die Voraussetzungen für den Bau eines Tiefbahnhofs bei
laufendem Bahnbetrieb geschaffen werden.
Zu den Terminen und Kosten dieser «Ertüchtigung» des Bahnhofsareals war an der Medienorientierung wenig zu erfahren. In einem Communiqué des BAV von Ende Juni des vergangenen Jahres war von grob geschätzten Projektkosten von 9 Milliarden Franken die Rede, die über mehrere Ausbauschritte des Bundes und somit auch mehrere Jahrzehnte verteilt werden müssten.
Die Basler Bau- und Verkehrsdirektorin Esther Keller (GLP) betonte in diesem Zusammenhang, dass in diesen 9 Milliarden viel mehr stecke als nur die Aufwertung des regionalen Bahnverkehrs zu einem «wirklichen S-Bahn-Netz». Es gehe zu einem grossen Teil auch um den trinationalen Fern- und den Güterverkehr, der durch das Nadelöhr Basel geführt werden müsse.
Vom Punkteplan zur Vorstudie
Anfang 2022 haben die SBB zusammen mit dem Bundeseisenbahnvermögen der Deutschen Bahn und den beiden Basel im Auftrag des BAV eine Vorstudie gestartet, in welcher bis Ende 2024 die Erkenntnisse aus einem inzwischen abgeschlossenen Fünfpunkteplan vertieft und offene Fragen geklärt werden sollen.
Zu diesen offenen Fragen zählen die Linienführung des Herzstücks ab Basel Mitte zum Badischen Bahnhof, die Zweckmässigkeit einer Haltestelle Klybeck sowie allenfalls die Notwendigkeit eines Tiefbahnhofs Basel Badischer Bahnhof, wie an der Medienorientierung gesagt wurde.
Man wolle sich mit Ausnahme der Grundvoraussetzung Tiefbahnhof SBB bewusst noch nicht auf eine Reihenfolge der verschiedenen Ausbauetappen festlegen, sagte Anna Barbara Remund, Vizedirektorin des BAV. Letztlich liege es an den eidgenössischen Räten zu entscheiden, «welche Elemente des Ausbaus wann realisiert werden» sollen.
Aktuell 1,4 Milliarden Franken Investitionen
Der Tiefbahnhof bleibt vorerst noch Zukunftsmusik. Bereits kräftig ausgebaut wird die Infrastruktur in der Peripherie des Bahnknotens Basel. So zum Beispiel auf der Strecke nach und in Liestal mit dem Ziel, hier einen Viertelstundentakt zu ermöglichen. In einer konkreten Planungsphase befinden sich weitere Ausbauprojekte wie die Bahnanbindung an den Euro-Airport Basel-Mülhausen oder der Doppelspurausbau im Laufental.
Der Baselbieter Baudirektor Isaac Reber (Grüne) sagte hierzu, dass der Ausbau des trinationalen S-Bahn- und Bahnnetzes allgemein bereits im vollen Gang sei. Die Rede ist von aktuellen Ausbauschritten mit Kosten von 1,4 Milliarden Franken. (sda)