17:54 BAUPROJEKTE

«The Line» wird kürzer und im Designteam gibt es einen Abgang

Teaserbild-Quelle: Neom / Youtube

Die Pläne für die Stadt sind spektakulär: Als eine einzige Linie sollte sich die «The Line» –  ein Teilprojekt der künftigen Planstadt Neom – bis 2030 über eine Strecke von 170 Kilometern vom Roten Meer bis Landesinnere ziehen. Daraus wird vorläufig nicht allzu viel, bis in sechs Jahren steht nur ein Bruchteil. Und im Designteam gibt es einen Abgang.

Screenshot, Video

Quelle: Screenshot

Eine Stadt wie eine Linie: "The Line".(Screenshot aus dem Video zum Projekt)

Im Prinzip besteht das Teilprojekt der Wüstenstadt Neom aus zwei gegen aussen verspiegelte Scheiben, dazwischen soll sich das Leben abspielen – und jeder Bewohner sollte bloss fünf Minuten brauchen, um alltägliche Besorgungen zu machen, an den Arbeitsplatz zu gelangen oder um auszugehen. Möglich machen sollten dies Ultrahochgeschwindigkeitsverkehrsmittel, ähnlich wie Elon Musks Hyperloop. 

«In den als am weitest fortgeschritten angesehenen Städten, verbringen die Menschen aufs Leben gerechnet Jahre mit Pendeln», wurde anlässlich der Präsentation des Gigaprojekts der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman in der Medienmitteilung zitiert. Bis 2050 werde sich die Dauer der Wege zur Arbeit verdoppelt haben. Bis 2050 müsse eine Milliarde Menschen wegen steigender CO2-Emissionen und erhöhten Meeresspiegels ihr Zuhause verlassen, prognostiziert bin Salman. Solche Entwicklungen sollten laut dem Prinzen Städte wie «The Line» eindämmen helfen. «Das Konzept der konventionellen Stadt muss sich deshalb wandeln.» Bis zum Jahr 2030 sollten 1,5 Millionen dort Wohnen – so die Vision.

Wird aus der Linie nur ein Strich?

Baustelle

Quelle: Neom / Youtube

Baustelle von "The Line".

Aus der Linie wird vorläufig ein vergleichsweise weniger langer Strich. Das Newsportal von Bloomberg berichtete vor kurzem, dass die Behörden nach Angaben einer mit der Angelegenheit vertrauten, nicht genannt werden wollender Person davon ausgehen, dass bis zu diesem Zeitpunkt weniger als 300’000 Menschen in «The Line» leben werden. Somit dürften bis 2030 lediglich 2,4 Kilometer der Planstadt gebaut sein. Laut einem Dokument, das Bloomberg vorliege, habe mindestens ein Bauunternehmen damit begonnen, einen Teil der auf der Baustelle beschäftigten Arbeiter zu entlassen, hiess es weiter. Und nun wankt es auch bei den Designteams. Laut dem US-Architekturnewsportal «The Architects Journal» hat das von Thom Mayne geleitete Architekturbüro Morphosis Architects das Team verlassen. Das Büro soll für den Masterplan des Gigaprojekts geliefert haben. 

Allerdings gehen die Arbeiten an anderen Teilprojekten weiter. Die Verantwortlichen hielten laut der Informantin oder dem Informanten an ihren Gesamtzielen für «The Line» fest. So solle zum Beispiel Sindalah – ein weiteres  Projekt innerhalb von Neom, ein luxuriöses Tourismusresort auf einer Insel im Roten Meer – noch dieses Jahr eröffnet werden. (mai)

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