Surfpark in Regensdorf: Gemeinderat akzeptiert Gerichtsurteil
Der in Regensdorf geplante Freizeit- und Erholungspark mit olympiatauglicher Surfanlage kann nicht realisiert werden. Der Gemeinderat akzeptiert das ablehnende Urteil des Verwaltungsgerichts. Er bedauert aber das Scheitern des privaten Projekts ausserordentlich.
Quelle: Waveup
Visualisierung des Surfparks: «Waveup» und die Gemeinde Regensdorf hatten seit Jahren an den Plänen gefeilt.
Mit dem Projekt hätte der laut den Initianten «schönste Erholungspark der Schweiz» mit Freizeit, Bade- und Erholungsangeboten realisiert werden sollen. Geplant waren meerähnliche Wellen innerhalb einer Lagune für professionelles und hobbymässiges Wellensurfen. Weiter sollten Beachvolleyballfelder, Klettermöglichkeiten, ein Pumptrack und eine Skateanlage entstehen.
Rekurse gegen geplante Umzonung
Zur Realisierung des Projektes sollte das für den Park vorgesehene Areal «Wisacher» in Regensdorf von Landwirtschaftszone in Erholungszone umgezont werden. Dem hatte auch die Gemeindeversammlung im März 2019 zugestimmt. Neun Gegnerinnen und Gegner des Surfparks hatten sich jedoch mit zwei Rekursen dagegen gewehrt.
Das Baurekursgericht als erste Instanz hiess die Beschwerden gegen die Umzonung des 52'000 Quadratmeter grossen Areals gut. Die Gemeinde Regensdorf zog das Urteil daraufhin weiter ans Zürcher Verwaltungsgericht. Dieses kam Anfang August zum selben Schluss; im Gebiet bestehe kein überwiegendes öffentliches Interesse an einer Freizeit- und Erholungsanlage.
Der Gemeinderat von Regensdorf wollte das Urteil des Verwaltungsgericht Anfang August nochmals «eingehend prüfen» und über einen Weiterzug vor Bundesgericht befinden.
Gerichtsurteil wird nicht weitergezogen
Nun ist klar: Das Urteil wird nicht weitergezogen. Wie der Regensdorfer Gemeinderat am vergangenen Freitag mitteilte, verzichte er nach Prüfung der Rechtslage und der Prozesserfolgsaussichten auf diesen Schritt. Der Gemeinderat bedauert das Scheitern des Surfparks.
Das Projekt der Waveup Creations AG wäre «ein perfektes Mittel zur Qualitätssteigerung des Standortes Regensdorf gewesen», hiess es. So hätte es der Gemeinde diverse Mantelnutzungen – unter anderem ein 50-Meter-Freibad, einen professionellen Pumptrack, Beachvolleyballfelder und Freiräume – gebracht. Und dies «ohne irgendwelche Investitionsbeiträge der öffentlichen Hand».
Gemeinderat schmiedet eigene Pläne
Die Waveup Creations AG hält an ihrer Projektidee fest. Sie sucht aktiv alternative Standorte für einen Park mit Freizeit-, Bade- und Erholungsangeboten. Der Regensdorfer Gemeinderat wünscht dem privaten Team für das Grossprojekt «schnellstmöglichen Erfolg». Er werde die Entwicklung der Idee weiterhin mit Interesse verfolgen – dies nun aber «neu leider aus der Ferne».
Das Thema lässt den Gemeinderat auch in der Nähe nicht los; er will «zeitnah» eigene Pläne schmieden, wie er in seiner Mitteilung festhält. Denn das erheblich wachsende Regensdorf benötige ein angemessenes Angebot an Freizeit-, Sport und Erholungsmöglichkeiten.
Er will klären, «welche Angebote entstehen sollen, wie und an welchen Standorten sie umgesetzt werden können und was die richtige Trägerschaft dafür sein wird». Bedauerlich sei dabei, dass diese Angebote durch die öffentliche Hand – sprich durch Steuergelder – finanziert werden müssten. (pb/mgt/sda)