11:07 BAUPROJEKTE

Südumfahrung Küssnacht SZ: Regierung sieht keine neue Variante

Teaserbild-Quelle: Bezirk Küssnacht

Der Schwyzer Regierungsrat will keine neue Variante für den zweiten Abschnitt der Südumfahrung von Küssnacht entwickeln. Dies wäre nicht zielführend und würde nur unnötige Reserven binden, erklärte er in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage.

Erster Abschnitt Südumfahrung Küssnacht Tunnel Burg

Quelle: Bezirk Küssnacht

Seit September 2020 ist der erste Abschnitt der Südumfahrung Küssnacht zwischen Ebnet und Räbmatt in Betrieb. Im Bild: Der dazugehörende Tunnel Burg.

Der Kanton Schwyz hatte Anfang September mitgeteilt, dass er die Projektierung für den zweiten Abschnitt der Südumfahrung in Küssnacht abbreche. Als Grund gab er die Kosten an, die von 194 Millionen Franken auf 320 Millionen Franken angewachsen waren. Grund für die Mehrkosten war unter anderem neben der allgemeinen Bauteuerung der schwierige Baugrund.

Der Küssnachter Kantonsrat Samuel Lütolf (SVP) stellte dem Regierungsrat zum Projektabbruch mehrere Fragen. Etwa zu den konkreten Faktoren die zu den Mehrkosten geführt hatten. Zudem wollte er auch wissen, ob nicht eine neue Umfahrungsvariante gesucht und eine erneute Grundlagen-Beurteilung vorgenommen werden könnte.

Erhebliches Gefährdungspotenzial

Nun hat der Regierungsrat geantwortet. Die Kostenüberprüfung erfolgte demnach aufgrund der Erkenntnisse aus dem Vortrieb des Tunnels «Burg» im ersten Abschnitt sowie im Hinblick auf die Projektübernahme durch den Kanton. Grundlage dafür bildeten neue Baugrunduntersuchungen, darunter neun Sondierbohrungen von 2021 mit einer Tiefe von zwischen 20 und 45 Metern.

Nach Vorliegen der Resultate der geologischen Sondierungen fand zudem ein Erfahrungsaustausch mit den für den ersten Abschnitt der Südumfahrung verantwortlichen Ingenieuren, dem Geologen und der Projektverfasserin statt. Laut Regierungsrat besteht ein «erhebliches Gefährdungspotenzial infolge Sandlinsen, Ortsbruststabilität, Tagbruch und Setzungen».

Für den Vortrieb des Tunnels «Pfaffenhaut» wäre ein aufwendiges Sicherungskonzept mit doppeltem Jettingschirm, Ortsbrustsichereung, vorauseilenden Drainagen und lokalen Sicherheitsmassnahmen erforderlich. Insgesamt resultieren daraus zusätzliche Kosten von rund 105,8 Millionen Franken. Hinzu kämen 21,2 Millionen Franken als zusätzliche Reserve.

Alternative Möglichkeiten beschränkt

Hinsichtlich Alternativvarianten einer Umfahrung bezieht sich der Regierungsrat auf sieben Lösungsvarianten, die 2002 näher auf ihre Wirkung untersucht wurden. Unter Berücksichtigung eines Verkehrswachstums von zwei Prozent pro Jahr bis 2025 seien diese mit dem Ist-Zustand verglichen worden. Dabei wurden die Varianten «Kern» und «Mittel Kern» als beste Lösungen bewertet.

Nach Ansicht des Regierungsrates erübrigt es sich durch dieses Variantenstudium, weitere Linienführungen für den Abschnitt 2 zu prüfen. Alternative Möglichkeiten seien zudem beschränkt, da der Anschluss an den Abschnitt 1 zwingend in der Räbmatt und im Breitfeld erfolgen müsse. Eine realistische Variante mit tieferen Kosten sei auch «von dritter Seite aus» nicht ausgemacht worden.

Die horizontale Linienführung eines zweiten Abschnittes der Südumfahrung mit den Portalen in der Räbmatt und im Breitfeld seien im Wesentlichen definiert. Varianten kämen deswegen dem Vorhaben, welches 2012 vom Stimmvolk abgelehnt worden sei, nahe. Kernstück davon war der 630 Meter lange Tunnel Pfaffenhaut von der Räbmatt bis zur Stadelmatt.

Diese Projektvariante dürfte aus rechtlicher und politischer Sicht nur schwer umsetzbar sein, erklärte der Regierungsrat. (pb/mgt/sda)


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