Studienauftrag für neue Margarethenbrücke und Perronzugang in Basel ausgeschrieben
Der Kanton Basel-Stadt und die SBB haben einen Studienauftrag für den neuen Perronzugang Margarethen und die neue Margarethenbrücke ausgeschrieben. Gesucht werden Teams, die überzeugende Lösungen für die beiden Bauwerke finden.
Quelle: SBB
Blick auf die Margarethenbrücke in Basel.
Bund, Kanton und SBB wollen im Westen des Bahnhofs Basel SBB den Zugang zu Bahn- und städtischem Nahverkehr ausbauen. Dazu verschiebt einerseits die SBB im Auftrag des Bundes die Halteorte der Züge künftig mehr nach Westen und entlastet dadurch die Hauptpasserelle.
Andererseits will der Kanton Basel-Stadt bei der Markthalle einen Umsteigeknoten für den öffentlichen Verkehr realisieren. Via diesem sollen Fahrgäste künftig schnell vom Zug aufs Tram umsteigen und umgekehrt. Damit soll mittelfristig auch der Centralbahnplatz entlastet werden.
Dafür sind zwei Grossprojekte in Planung: der Perronzugang Margarethen und ein Neubau der Margarethenbrücke. Der Perronzugang erschliesst mit einer Personenbrücke parallel zur Margarethenbrücke alle Perrons, die dazu teils verlängert werden. Die neue Margarethenbrücke schafft die nötigen Voraussetzungen für den Ausbau des Tramverkehrs.
Ergebnisse sollen im Frühling 2025 vorliegen
Für die beiden Projekte wurde nun ein Selektionsverfahren zur gemeinsamen Weiterentwicklung ausgeschrieben, wie die SBB und der Kanton am Dienstag mitteilten. Rund fünf Teams mit Fachleuten aus Architektur, Planung und Engineering werden gesucht, die eine Lösung für die beiden Brücken vorschlagen. Im Frühling 2025 sollen die von einer Jury erkorenen Ergebnisse vorliegen.
Quelle: zvg
Grafik zum neuen Perronzugang Margarethen.
Die Projekte sollen sich unabhängig voneinander, modulartig realisieren lassen. Ziel der SBB und des Kantons sei es jedoch, die Bauwerke wo immer möglich gemeinsam umzusetzen. Dies trotz «Unterschieden bezüglich Planungsstand, bereitstehender Gelder und Finanzierungsquellen». Diese Zielsetzung sei mit dem Bund als wichtigstem Auftrag- und Geldgeber abgestimmt.
Veloverbindung über neue Margarethenbrücke
Das Projekt «Perronzugang Margarethen» beinhaltet eine 16,5 Meter breite, statisch unabhängige Personenbrücke. Diese wird auf der Ostseite der Margarethenbrücke liegen, direkt an diese angrenzen und alle Perrons mit Treppen, Rolltreppen und Doppelliften erschliessen. Dazu sind gemäss Mitteilung Anpassungen an den Gleis- und Perronanlagen der SBB nötig.
Das zweite Projekt für den Ersatz der alten Margarethenbrücke ist aufgrund des baulichen Zustandes sowie den Anforderungen des langfristigen Bahnausbaus nötig. Der Kanton will gemäss Communiqué künftig zudem eine sichere und komfortable Veloverbindung über die Brücke führen. Dadurch wird der neue Übergang auch deutlich breiter sein.
Quelle: zvg
Grafik zum Neubau der Margarethenbrücke in Basel.
160 Millionen Franken für Perronzugang
Die heutige Margarethenbrücke ist im Eigentum der SBB. Das Projekt für den Perronzugang befindet sich derzeit in der Planungsphase «Vorprojekt», jenes für die neue Brücke in der Planungsphase «Vorstudie». Frühestmöglicher Baubeginn für den neuen Perronzugang ist laut Mitteilung 2031, die früheste Inbetriebnahme wäre im Jahr 2037.
Die Kostenprognose für den Perronzugang beläuft sich auf rund 160 Millionen Franken. Die Kosten für den Neubau der Margarethenbrücke dürften sich zusätzlich auf einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Millionenbetrag belaufen, wie ein SBB-Sprecher sagte.
Derweilen würden die Sofortmassnahmen zur Sanierung der maroden alten Margarethenbrücke nach Plan verlaufen, heisst es weiter. Erstellt werden sechs zusätzliche Stützenreihen. Spätestens Ende März 2024 sollten die Verkehrsbeschränkungen reduziert werden können. (pb/mgt/sda)