Stimmvolk soll über Projektierungskredit für neues Luzerner Theater entscheiden
Die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern soll über einen 13,8 Millionen-Franken-Projektierungskredit für das neue Luzerner Theater befinden. Zusätzlich braucht es fünf Millionen für dringende Sanierungsarbeiten am aktuellen Gebäude.
Quelle: Stadt Luzern
Das neue Theater erweitert gewissermassen den vorhandenen Bau. Bei der Überarbeitung wurde der Abstand zur Jesuitenkirch vergrössert.
«Heute ist ein wichtiger Meilenstein für das neue Luzerner Theater», freute sich Stadtpräsident Beat Züsli (SP) am Montag an einer Medienkonferenz. Nach jahrelanger Vorarbeit sei das Vorhaben nun einen entscheidenden Schritt weiter. Nun liege ein «umfassender» Planungskredit vor, das neue Luzerner Theater komme in ein «erste, entscheidende Phase».
Wie Züsli weiter erklärte, will der Stadtrat den Kredit für die Erstellung eines Vor- und Bauprojekts von 13,8 Millionen Franken dem obligatorischen Referendum unterstellen. Das heisst: Die Stadtbevölkerung entscheidet in einer Volksabstimmung über das Projekt. Kommenden Februar dürfte der Urnengang stattfinden. Dies, obwohl das freiwillige Referendum nicht nötig wäre, wie Züsli erklärte. Erst ab einer Kredithöhe von 15 Millionen Franken sei die Stadt gezwungen, es dem Volk vorzulegen. Die kulturpolitische Bedeutung des Projekts, der Standort und die Ausstrahlung, rechtfertige eine Volksabstimmung, so der Stadtpräsident. Das Stadtparlament muss den Sonderkredit allerdings zuerst noch bewilligen. Gemäss Plan soll diskutiert ihn der Grosse Stadtrat die Vorlage an seiner Session vom 28. November. Zusätzlich befindet dann das Parlament auch über einen 5 Millionen Franken teuren Nachtragskredit: Mit diesem sollen Sanierungsarbeiten am aktuellen, 185 Jahre alten Gebäude, getätigt werden. Auf eine entsprechende Frage erklärte Stefan Vogel, Betriebsdirektor des Luzerner Theaters, dass damit über 50 kleine Massnahmen am bestehenden Gebäude umgesetzt werden. Zum Beispiel bei der Elektronik, bei den technischen Anlagen oder bei der Kanalisation. Es gehe um die Betriebssicherheit, hiess es.
Der zweckgebundene Betrag sei sehr entscheidend, sgten sowohl Züsli als auch Anja Meyer, Präsidentin der Stiftung Luzerner Theater. «Damit können wir den Betrieb bis 2028 gewährleisten», so Züsli. Die Stiftungspräsidentin sagte, ohne diesen Kredit sei das Theater «blank». Nicht nur der Stadtpräsident, sondern auch die städtische Baudirektorin Korintha Bärtsch (Grüne) und Regierungsrat Armin Hartmann (SVP) zeigten sich überzeugt vom geplanten Neubau des Theaters. Bärtsch lobte die Nachhaltigkeit des Vorhabens, Hartmann sagte, das Projekt habe eine Ausstrahlung weit über die Stadt hinaus. «Das neue Luzerner Theater ist wichtig für die ganze Zentralschweiz.»
Finanzierung mittels Public Private Partnership
Die Kosten für das neue Theater werden auf rund 130 Millionen Franken geschätzt. Ein Teil davon soll durch private Finanzierungsbeiträge aufgebracht werden, hiess es. Angedacht ist das sogenannte Public Private Partnership (PPP), also eine Kooperation der Stadt Luzern mit privaten Geldgebern. Diese Finanzierung wurde bereits beim Bau des KKL Luzern angewandt. - Der Kanton Luzern wird auch künftig den Theaterbetrieb mitfinanzieren. Eine eigens dafür gegründete Stiftung wird dabei als Baurechtsnehmerin fungieren, die für den Erhalt und Unterhalt der Immobilie verantwortlich sein wird.
Für den Betrieb des neuen Theaters rechnen die Planer laut
Bericht mit einem Budget von rund 33,5 Millionen Franken. Durch Ticketverkäufe,
Gastronomie und die Vermietung an Dritte soll das neue Theater im Jahr rund
11,5 Millionen Franken erwirtschaften. In der Spielzeit 2022/23 besuchten laut
Geschäftsbericht 48'000 Personen die insgesamt 338 Vorstellungen. Die
Verantwortlichen peilen mit dem neuen Theater als Ziel 100'000 Zuschauerinnen
und Zuschauer pro Jahr an. (mai/sda)
Mehr zum Projekt für das neue Theater aus der Feder der Ilg
Santer Architekten im Artikel Projekt für das neue Theater von Luzern wurde überarbeitet vom 21. Mai 2024