08:13 BAUPROJEKTE

Stadtberner stimmen über Hallenbad und Eishalle im «Weyerli» ab

Teaserbild-Quelle: PD

Die Stadtberner entscheiden 2025, ob das Hallenbad und die Kunsteisbahn im Weyermannshaus durch einen Neubau ersetzt werden. Der Stadtrat hat den Baukredit von 107,2 Millionen Franken am Donnerstag verabschiedet.

Visualisierung Neubau Hallenbad Eishalle Weyerli Bern

Quelle: PD

Visualisierung: Aussenansicht des Neubau für das Hallenbad und die Eishalle im «Weyerli».

Das Gebäude, in dem sich heute das Hallenbad, Garderoben und ein Restaurant befinden, ist laut der Stadt Bern wenig energieeffizient und in schlechtem baulichem Zustand. Die Technikanlagen für die Eisbahn und die Aufbereitung des Badewassers sind veraltet, die Kühlleitungen des Eisfelds für den freien Eislauf sind stark korrodiert.

Die Stadt Bern hat bereits einen Architekturwettbewerb durchgeführt. Gewonnen hatte das Projekt «Central Park» des Teams der Berrel Berrel Kräutler aus Zürich. Dieses sieht einen kompakten Neubau aus Holz und Stahlbeton vor, in dem sowohl das Hallenbad als auch die Eishalle untergebracht sind.

Das Hallenbad umfasst ein 25-Meter-Becken, ein Lehrschwimmbecken und einen Planschbereich. Die Eishalle ist im Untergeschoss angesiedelt und verfügt auch über ein Ausseneisfeld, dass sich auf gleichem Niveau – in eine Mulde gelegt – auf der Ostseite befindet. Das Hallenbad soll mit der Abwärme der Eisbahn geheizt werden.

Einsatz von Kunsteis chancenlos

Grünliberale und Freisinnige wiesen auf die hohen Kosten des Projekts hin. Eigentlich könne sich die Stadt Bern diese Investition gar nicht leisten. Doch wäre es unfair, wenn Sportanlagen die Zeche zahlen müssten für die verfehlte Finanzpolitik der rotgrünen Mehrheit.

Chancenlos blieb ein Rückweisungsantrag der GB/JA-Fraktion, die den Einsatz von synthetischem Eis prüfen lassen wollte. Kunsteis sei technisch noch unzureichend und umwelttechnisch problematisch, befand die Ratsmehrheit.

Eisanlagen für Berner «unverzichtbar»

Grundsatzkritik an der neuen Eisanlage kam auch aus den Reihen der Grünen Freien Liste. Eishockey und Eiskunstlauf seien in kälteren Zeiten populär geworden und passten schlecht in die Zeit des Klimawandels.

Man könne sich fragen, ob die öffentliche Hand diese ressourcenintensiven Sportarten noch unterstützen solle. «Wenn ich eine oder zwei Stunden 'schlöfle', brauche ich gleich viel Energie wie ein vierköpfiger Haushalt während eines ganzen Tages», rechnete etwa Tanja Miljanovic (GFL) vor.

Allerdings seien Eisanlagen für viele Berner unverzichtbar. Sport leiste zudem viel für den sozialen Zusammenhalt und fördere die körperliche und geistige Gesundheit. Der Stadtrat verabschiedete die Vorlage mit 48 zu 2 Stimmen bei 19 Enthaltungen.

Stimmt das Volk der Vorlage zu, können Mitte 2027 die Bagger im Weyerli auffahren. Die Bauarbeiten sollen gut drei Jahre dauern. (pb/mgt/sda)


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