Stadt Zürich: Neuer Sihl-Zugang, Velobrücke über Gleise und Co.
Ein direkter Sihl-Zugang bei der Europaallee, eine Velobrücke über die Gleise und ein Kredit für einen Velotunnel beim Sihlquai: Zürcher Stadt-, Regierungs- und Gemeinderat haben in den letzten Tagen über verschiedene Bauprojekte entschieden. Eine Übersicht.
Quelle: Raumgleiter
So soll der neue Sihl-Zugang bei der Sihlpost dereinst aussehen.
Sihl-Zugang bei Sihlpost soll ab 2024 gebaut werden
Die im Rahmen des Baus der Europaalle und der Aufwertung des
Gebiets Kasernernstrasse entwickelte Idee zu einem weiteren Sihl-Zugang wird
konkreter, wie der Stadtrat am Mittwoch mitteilte. Er soll am linken
Sihlufer vor der Sihlpost als öffentlicher Aufenthaltsbereich
realisiert werden.
Konkret besteht dieser aus einer rund 70 Meter langen
Anlage aus 13 Natursteinstufen, die von der oberen Böschungskante bis an den Fluss hinunter führen.
Für
die Bauarbeiten müssen gemäss der Stadt bei der Sihlpost drei Linden gefällt
werden, die altersbedingt ohnehin in schlechtem Zustand sind.
Der Baubeginn für den neuen Sihl-Zugang ist für 2024 geplant, die Fertigstellung für 2025. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat für die Umgebungsneugestaltung der Sihlböschung im Abschnitt Lagerstrasse bis Postbrücke einen Objektkredit von 3,7 Millionen Franken.
Velobrücke zwischen PJZ und Letten über Gleisen
Daneben hat der Stadtrat dem Gemeinderat weitere Ausgaben von 6,4 Millionen beantragt. Dies für einen Studienauftrag und die Ausarbeitung eines Vorprojekts für eine Fuss- und Veloverbindung, welche über den SBB-Gleisen zu liegen kommen soll. Die Querung soll im Kreis 4 beim kantonalen Polizei- und Justizzentrum (PJZ) beginnen, via Wipkingerviadukt in den Kreis 5 führen und beim Lettenviadukt enden.
Wichtige Vorarbeiten für das Vorhaben sind bereits beim Bau des neuen PJZ erfolgt: Im Untergrund wurden Bohrpfähle versenkt, auf denen die Pfeiler der geplanten Brücke gebaut werden sollen. Die neue Verbindung ergänzt künftig unter anderem die regionale Radroute, wie der Stadtrat am Mittwoch mitteilte. Der Studienauftrag soll Ende 2021 abgeschlossen sein. Anschliessend werde das eigentliche Projekt auf dessen Basis ausgearbeitet.
Quelle: Baudirektion Zürich
Der SBB-Brücke der Umfahrungsstrasse in Glattfelden wird instandgesetzt.
Denkmalgeschützte Brücke bei Glattfelden wird saniert
Die im Jahr 1940 erbaute Brücke der Umfahrungsstrasse bei Glattfelden muss instand gesetzt werden, wie der Zürcher Regierungsrat am Donnerstag mitteilte. Rund 5,4 Millionen Franken wurden für die Bauarbeiten bewilligt.
Die Brücke führt über die SBB-Doppelspur bei Glattfelden und ist von der kantonalen Denkmalpflege als erhaltenswert eingestuft worden. Nun soll sie für die nächsten 75 Jahre fit gemacht werden, unter anderem auch für Ausnahmetransporte. Denn die Umfahrungsstrasse ist als Ausnahmetransportroute des Typs I klassiert, was einer Breite von 7,5 Meter und einer Tragfähigkeit von 480 Tonnen entspricht.
Weil die Brücke diese Anforderungen jedoch nicht mehr erfüllt, muss sie verstärkt werden. Die Bauarbeiten sollen im September 2021 beginnen und rund zwei Jahre dauern. Während der Bauzeit wird der Verkehr gemäss Mitteilung meist zweispurig über die Brücke geführt.
Quelle: Pascale Boschung
Abgang zur Velostation Sihlpost.
Gemeinderat sagt Ja zum Velotunnel bei Sihlquai
Der Stadtzürcher Velotunnel kommt vors Volk: Der Gemeinderat hat dem entsprechenden Kredit von 27,65 Millionen Franken zugestimmt. Bei einem Ja an der Urne sollen voraussichtlich ab 2024 Velos unterirdisch zwischen dem Sihlquai und der Kasernenstrasse verkehren können.
Zwar war der Nutzen des Projekts im Gemeinderat unbestritten, Kritik gab es aber dennoch. Die SVP kritisierte beispielsweise die geplanten Gratis-Veloabstellplätze, wodurch «die bewirtschaftete Velostation Süd kannibalisiert» werde.
Kritik gab es auch aber wegen der Sicherheit. Hans Jörg Käppeli (SP) rechnete vor, dass zu Spitzenzeiten 2000 Velos pro Stunde im Tunnel unterwegs sein werden. Konzepte, um diese Verkehrsflüsse sicher zu leiten, gäbe es keine.
Der Baubeginn ist für 2022 geplant. Ursprünglich sollte die neue Verbindung zwischen dem Kreis 4 und 5 bereits 2014 eröffnet werden. Die Koordination mit Kanton und Bund war aber derart komplex, dass daraus nichts wurde. Das 192 Meter lange und 25 Meter breite Tunnelstück wurde Ende der 1980er-Jahre als Vorinvestition in den Auto-Stadttunnel gebaut.
Die entsprechende Autobahn wird in den nächsten zwanzig Jahren jedoch nicht verwirklicht werden. Als Vorsichtsmassnahme sind im Kredit von 27,65 Millionen aber rund 8,8 Millionen enthalten, mit denen der Velotunnel wieder rückgebaut werden könnte.
Quelle: Kanton Zürich, AWEL
Hochwasser von 2005 beim Zusammenfluss von Sihl und Limmat am Zürcher Platzspitz.
Stadt Zürich beteiligt sich an Hochwasserschutz fürs Sihltal
Maximal 15 Millionen Franken hat der Zürcher Gemeinderat für den Hochwasser-Entlastungsstollen zwischen Langnau am Albis und Thalwil zugesagt. Der rund zwei Kilometer lange Stollen soll mit einem Durchmesser von 6,6 Meter dereinst Extremhochwasser der Sihl in den Zürichsee überleiten und das untere Sihltal und die Stadt Zürich so vor Überschwemmungen schützen.
Das Projekt steht unter kantonaler Leitung und soll insgesamt 175,5 Millionen Franken kosten. Je nachdem wie hoch der Bundesbeitrag ausfällt, verändert sich der Beitrag der Stadt Zürich. Denn sie will freiwillig 15 Prozent der Kosten nach Abzug der Bundesgelder übernehmen. Der städtische Beitrag steht zudem unter dem Vorbehalt der finanziellen Beteiligung der SBB und der SZU am Entlastungsstollen.
Die Stadt Zürich ziehe einen «besonderen Nutzen» aus dem Projekt, heisst es in einer Mitteilung von Mittwoch. Die allfälligen Schäden aus Extremhochwasser werden auf 6,7 Milliarden Franken geschätzt. Der Baubeginn ist auf Mitte 2021 geplant. Vier Jahre später soll das Projekt fertig sein.
Stadt baut neue Schulanlage Höckler auf Areal in der Manegg
Die Stadt Zürich übernimmt das Areal Allmendstrasse 91 bis 95 in der Manegg für 100 Jahre im Baurecht, und baut dort die neue Schulanlage Höckler. Der Gemeinderat hat das Geschäft am Mittwoch gebilligt.
Die Projektierungskosten für die neue Schule belaufen sich auf 7,5 Millionen Franken. Die Stadt zahlt laut Mitteilung einen jährlichen Baurechtszins von 750'000 Franken für das Areal. Für die Erstellung des Bauprojekts wird künftig mit einem Objektkredit von 83 Millionen Franken gerechnet.
In der Schulanlage sollen dereinst 22 Schulklassen untergebracht und damit den Bedürfnissen des neuen Stadtteils Greencity gerecht werden, der rund 1400 Wohnungen umfasst. Bezogen werden soll die Anlage voraussichtlich auf das Schuljahr 2027/2028. (pb/mgt/sda)