Stadt Zürich baut weitere Schulpavillons für 24 Millionen Franken
Auf das Schuljahr 2023/2024 werden auf vier Schulanlagen in der Stadt Zürich sechs weitere Pavillons aufgestellt. Der Gemeinderat hat dafür Kredite über insgesamt 24,2 Millionen Franken genehmigt. Bei einem siebten muss der Stadtrat aber nochmal über die Bücher.
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«Züri Modular»-Pavillon beim Kindergarten Waidhalde in der Stadt Zürich. (Symbolbild)
In der Debatte am Mittwoch mucksten insbesondere die Grünen etwas auf: Gegenüber den Pavillons hegten sie bekanntermassen seit längerem eine «Hassliebe», hielt Gemeinderat Balz Bürgisser dazu fest.
Denn einerseits könne dank den provisorischen Bauten kurzfristig benötigter Schulraum geschaffen werden. Andererseits stehe den Schülern dann aber weniger Freiraum zur Verfügung. Das sei fatal, Bewegung und Sport seien für sie wichtig.
Verzicht auf Pavillon bei Wollishofen gefordert
Die Grünen forderten an der Sitzung deshalb unter anderem, dass auf den Pavillonbau bei der Schulanlage Wollishofen verzichtet werde. Stattdessen soll die freibleibende Fläche, laut Bürgisser immerhin rund 400 Quadratmeter Wiese, klimaökologisch umgestaltet werden und so als Freiraum erhalten bleiben.
Mit ihrer Forderung nach einem Verzicht blieben die Grünen aber mit 18 zu 97 Stimmen in der Minderheit. Die Mehrheit des Stadtparlamentes stufte den Pavillon als notwendig ein. Auch die weiteren vom Stadtrat beantragten Schulpavillons fanden klare Mehrheiten.
Etwas überraschend wurde aber derjenige auf der Schulanlage Kolbenacker, der 4,2 Millionen Franken gekostet hätte, nach einem Protestschreiben von Lehrpersonen mit 60 zu 56 Stimmen an den Stadtrat zurückgewiesen. Dieser soll nun nochmals prüfen, ob sich auf der Anlage nicht doch ein besserer Standort finden liesse.
Bis 2026 werden 30 Pavillons benötigt
Die Stadt Zürich setzt seit 1999 auf standardisierte Schulpavillons. 84 stehen derzeit auf verschiedenen Schulanlagen in Betrieb. Bis 2026 dürften bis zu 30 weitere der meist dreigeschossigen, in Holzbauweise gefertigten «Züri Modular»-Pavillons hinzukommen.
Die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die eine Stadtzürcher Schule besuchen, wird in den kommenden Jahren gemäss Stadtrat weiter steigen. Dies ist unter anderem auf die starke Wohnbautätigkeit und auf den früheren Einschulungstermin der Kinder zurückzuführen.
Pavillons als kurzfristige Lösung
Planerisch ist Bedarf an Schulraum laut Stadtrat in allen Quartieren gesichert. Diverse Bau- und Ausbauprojekte liegen vor. Um auf rasche Veränderungen in den Quartieren reagieren zu können und den kurzfristig anfallenden Schulraumbedarf decken zu können, sind aber auch die Pavillons notwendig.
Ab 2026 sollen keine neuen Pavillons mehr angeschafft werden müssen. Die Stadt erarbeitet derzeit eine Strategie, wie «Züri Modular»-Pavillons genutzt werden könnten, wenn sie nicht mehr als Schulraum benötigt werden. (sda/pb)