08:00 BAUPROJEKTE

Stadt Luzern plant Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Steinhof

Teaserbild-Quelle: Huber Waser Mühlebach GmbH.

Die Stadt Luzern will die Schulanlage Steinhof 2 im Obergrundquartier sanieren und erweitern. Dafür beantragt der Stadtrat dem Grossen Rat einen Sonderkredit von 19,41 Millionen Franken. Voraussichtlich im März 2024 ist eine Volksabstimmung vorgesehen.

Visualisierung Neubau Schulanlage Steinhof 2 Stadt Luzern

Quelle: Huber Waser Mühlebach GmbH.

Visualisierung: Der Schulhauspavillon und der Kindergarten werden durch einen Neubau in Holzbauweise (links) ersetzt. Das Turnhallengebäude (rechts) bleibt weitestgehend erhalten und wird saniert.

In den Schulhäusern Steinhof 1 und Steinhof 2 im Quartier Obergrund werden aktuell vier Abteilungen der Basisstufe mit 88 Kindern geführt. Diese umfasst zwei Kindergartenjahre sowie die erste und zweite Klasse. Ab der dritten Klasse gehen die Kinder ins Sälischulhaus. 

Die Schulraumplanung zeige, dass dieser Bedarf in den nächsten Jahren relativ konstant bleiben werde, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Luzern von Dienstag. Doch nahezu alle Gebäudeteile der Schulanlage seien am Ende ihres Lebenszyklus angekommen und sanierungsbedürftig.

Nur noch ein Steinhof-Schulstandort

Das Schulhaus Steinhof 1 wurde 1969 erbaut. 1982 folgte auf der gegenüberliegenden Strassenseite als Ergänzung die Schulanlage Steinhof 2. Letztere umfasst einen Schulhauspavillon, einen Kindergarten, eine Turnhalle und eine Aussensportanlage.

Eine Machbarkeitsstudie von 2017 habe gezeigt, dass die künftigen räumlichen Bedürfnisse mit einer Zusammenführung der beiden Standorte auf dem Areal des Steinhof 2 optimal abgedeckt werden könne. Der Stadtrat will nun deshalb am Standort Steinhof 2 einen Neubau erstellen und die bestehende Turnhalle sanieren.

Nach Fertigstellung soll der Schulbetrieb im Steinhof 1 aufgegeben und das Areal nach einer Zwischennutzung als Provisorium für die Sanierung des Schulhauses Säli ab zirka 2029 an eine gemeinnützige Wohnbauträgerschaft abgegeben werden.

Neubau in Holzbauweise

Für die Gesamtsanierung und Erweiterung der Schulanlage Steinhof 2 wurde 2022 ein Architekturwettbewerb durchgeführt. Gewonnen hatten das Architekturbüro Huber Waser Mühlebach GmbH und das Ingenieurbüro blesshess AG, beide aus Luzern.

Laut Mitteilung werden in der Schulanlage Steinhof auch künftig rund 80 Kinder in vier Basisstufenklassen unterrichtet. Der Schulhauspavillon und der Kindergarten werden durch einen Neubau in Holzbauweise ersetzt. Die Unterrichtsräume verteilen sich über drei Geschosse. Unter dem Erdgeschoss entsteht zudem ein Schutzraum mit 200 Plätzen.

Das Turnhallengebäude bleibt weitgehend erhalten und wird saniert. Durch den Erhalt werde ein erheblicher Anteil an grauer Energie eingespart, so die Stadt. Die Neu- und Umbauten würden ausserdem den Gebäudestandard «2019.1» von EnergieSchweiz erfüllen. Auf den Flachdächern und an der Südostfassade des Neubaus sind Photovoltaikmodule geplant.

Weiter soll der Sportplatz saniert werden und damit ein vielfältig nutzbarer, neuer Schulhausplatz entstehen. Der Aussenraum wird gemäss Mitteilung nach den Grundsätzen des Labels «Grünstadt Schweiz» gestaltet. Flächen werden entsiegelt und Teilbereiche ökologisch aufgewertet.

Visualisierung Neubau Schulanlage Steinhof 2 Stadt Luzern

Quelle: Huber Waser Mühlebach GmbH.

Visualisierung: Altelierzone im Neubau, rechts der Blick in die bestehende Turnhalle, die saniert wird.

Stadt will kleinere Schulraummodule

Während der Sanierung und Erweiterung wird der Unterricht an drei Standorten stattfinden. Zwei Klassen können im «Steinhof 1» unterrichtet werden. Eine Klasse wird in den Pavillon an der Sälistrasse 24 zügeln. Das Gebäude wird aktuell als Tanz- und Theaterraum genutzt und soll für die Nutzung als Schulraum angepasst werden. Für die vierte Klasse wird an der Obergütschstrasse eine mobile Schulraumeinheit errichtet.

Obwohl seit 2020 die Prognosen der zu erwartenden Anzahl der Schüler verbessert werden konnten, führen die kurzen Anmeldefristen für Kindergarten- und Schulraumplätze gemäss der Stadt Stadt weiterhin zu kurzfristigen Bedarfsspitzen für vereinzelte Unterrichtsräume. Diese könnten mit den Luzerner Modulen nicht abgedeckt werden.

Mit elf Schul- sowie Gruppenräumen und rund 700 Quadratmetern auf zwei Geschossen seien die provisorischen Bauten für die Abdeckung kurzfristiger Bedarfsspitzen zu gross. Um flexibel auf den Raumbedarf reagieren zu können, will die Stadt deshalb drei eingeschossige, mobile Einheiten mit je zwei Räumen und einer Geschossfläche von rund 170 Quadratmetern anschaffen.

Eine Einheit soll während den Bauarbeiten am Schulhaus Steinhof 2 zum Einsatz kommen. Zwei weitere Module werden voraussichtlich ab August 2024 benötigt. In Abhängigkeit von den Kindergartenanmeldungen werden die konkreten Standorte im Februar 2024 festgelegt.

Fertigstellung im Februar 2027

Die Kosten für die mobile Schulraumeinheit für die Schulanlage Steinhof belaufen sich laut Stadt auf 1,47 Millionen Franken. Für die Gesamtsanierung und Erweiterung beantragt der Stadtrat dem Grossen Rat einen Sonderkredit von 19,41 Millionen Franken.

Der Grosse Rat wird die Vorlage voraussichtlich am 30. November behandeln. Die Stimmberechtigten werden voraussichtlich am 3. März 2024 über den Kredit entscheiden. Geplant ist, im März 2025 mit den Bauarbeiten zu starten. Die Fertigstellung ist auf Februar 2027 vorgesehen. (pb/mgt/sda)


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