Stadt Luzern hat fünf Standorte für Seeenergiezentralen ausgewählt
Die Stadt Luzern hat fünf mögliche Standorte für unterirdische Energiezentralen zur Nutzung der Wärme aus dem Vierwaldstättersee festgelegt. Die Anlagen sollen demnach vor allem unter Sport- oder Parkierungsanlagen realisiert werden.
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Quelle: Werner Sidler, pixabay.com , public-domain-ähnlich
Luzern will für den städtischen Wärmebedarf künftig auf Seewärme setzen.
Die Stadt Luzern möchte für die Produktion von Heizwärme vom Öl und Gas wegkommen. Künftig soll rund die Hälfte des Wärmebedarfs durch Seeenergie und Fernwärme abgedeckt werden, sagte Stadtrat Marco Baumann (FDP) am Dienstag vor den Medien. In der Stadt gibt es bereits eine Seeenergiezentrale beim Inseli.
Damit die Wärme aus dem Vierwaldstättersee aber grossflächig genutzt und das Netz ausgebaut werden könne, brauche es weitere Zentralen, erklärte Martin Arnold, Geschäftsleitungsmitglied der Energie Wasser Luzern AG (EWL). Die Stadt hat in diesem Zusammenhang gemeinsam mit EWL fünf Standorte identifiziert, die sich dafür am besten eignen.
Wasser aus 40 Meter Tiefe
Für die Nutzung der Seeenergie wird sechs bis neun Grad warmes Wasser aus 40 Meter Tiefe des Sees an die Oberfläche gepumpt. Wärmetauscher entziehen dem Wasser die Wärme, die anschliessend in den Energiezentralen mit Wärmepumpen auf das gewünschte Niveau gebracht wird und dann weiter in die Gebäude geht.
Die Energiezentralen seien somit das Kernelement der Seewärmenutzung, sagte Marco Stephan, Projektleiter beim EWL. Entscheidend sei, dass sie am richtigen Ort platziert werden könnten. So sollen sie nahe genug beim See und bei den Verbrauchern, aber auch von der Planung her leicht zu realisieren sein.
Stadt und EWL entschieden sich, nur wenige, aber teils über 3000 Quadratmeter grosse, unterirdische Energiezentralen zu realisieren. Aus 100 geprüften Standorten kristallisierten sich fünf heraus. Die grösste der geplanten Anlagen dürfte 40 mal 80 Meter gross sein. Oberirdisch sichtbar werden nur Zugänge und Lüftungen sein.
Drei Energiezentralen am linken Seeufer
Am linken Seeufer sollen gleich drei Seeenergiezentralen entstehen. Als Standorte gefunden wurden die Kleinmatt, die Privaten und der Stadt gehört, sowie die Sportanlage Bruch, die im Eigentum des Kantons ist. Ein dritter Standort für eine neue Energiezentrale ist das Kunstrasenfeld Wartegg, welches eine städtische Parzelle ist.
Eine weitere Anlage soll am rechten Seeufer an der Haldenstrasse unter den Tennisplätzen realisiert werden. Diese gehören der Stadt und dem Tennisclub Tivoli. Die fünfte Zentrale ist im Gebiet Würzenbach auf einer städtischen Parzelle unter dem Carparkplatz Brüelmoos vorgesehen.
Die Bauzeit dürfte jeweils zwei Jahre dauern. Dies bedeutet, dass für die Bauzeit jeweils Ersatzlösungen für die genutzten Flächen bereitgestellt werden müssen. Die Suche nach Lösungen ist noch im Gange. (pb/mgt/sda)