Stadt Bern plant für 23 Millionen Franken Schulraum-Provisorium auf Gaswerkareal
Auf dem Berner Gaswerkareal soll ein Schulraumprovisorium erstellt werden. Der Gemeinderat hat dafür einen Baukredit von 23,4 Millionen Franken zuhanden des Stadtrates verabschiedet. Das letzte Wort hat das Volk voraussichtlich im Juni 2024.
Quelle: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Stiftung Luftbild Schweiz / Fotograf: Friedli, Werner / LBS_H1-009350 / CC BY-SA 4.0
Blick auf die Berner Innenstadt im Jahr 1946: In der Bildmitte ist das Gaswerkareal an der Aare zu sehen.
Das Provisorium wird laut einer Mitteilung des Berner Gemeinderats von Donnerstag benötigt, weil die Volksschule Kirchenfeld ab Sommer 2025 saniert wird und die Volksschule Sulgenbach voraussichtlich ab 2028. Für beide Schulen braucht es vorübergehend einen Ersatzstandort.
Ursprünglich war vorgesehen, die Kinder der Kirchenfeld-Schule während der Arbeiten im Schulhaus Enge zu unterrichten. Da sich der Baustart aufgrund von juristischen Verfahren aber verzögert, falle diese Lösung weg, schreibt der Gemeinderat.
Auf der Suche nach einem alternativen Ersatzstandort habe sich der Bau eines Schulraumprovisoriums auf einem Grundstück des Gaswerkareals als gute Lösung erwiesen. Aufgrund der Lage könne der Schulraum später auch für die Sanierung der Sulgenbach-Schule genutzt werden.
Vier Holzgebäude in Modulbauweise
Das Provisorium umfasst gemäss Mitteilung zwei dreistöckige Schulgebäude sowie eine Traglufthalle und ein Garderobengebäude für den Turnunterricht. Alle Gebäude werden in Modulbauweise aus Holz erstellt. Die Stadt habe mit solchen Bauten bereits gute Erfahrungen gemacht.
Der temporäre Schulraum wird Platz für zwölf Klassen und eine Tagesbetreuung für Schulkinder bieten. Um den Schulweg zu verkürzen ist laut Gemeinderat ausserdem der Bau einer provisorischen Treppe geplant, die von der Monbijoubrücke zum Gaswerkareal führt.
Nach der Nutzung könnten alle Gebäude abgebaut und an einem anderen Standort wieder eingesetzt werden. Gebaut wird der provisorische Schulraum auf einem Grundstück der Stadt Bern, nördlich des Jugend- und Kulturzentrums Gaskessel.
Abstimmung wohl im Juni 2024
Die geplante Entwicklung des Gaswerkareals wird durch das Provisorium nicht behindert, da das betroffene Grundstück erst in einer der letzten Etappen der auf dem Areal geplanten Überbauung vorgesehen ist.
Der Gemeinderat hat für das Provisorium einen Baukredit von 23,4 Millionen Franken zuhanden des Stadtrates verabschiedet. Voraussichtlich im Juni 2024 werden die Stimmberechtigen über die Vorlage entscheiden können.
Die Bauarbeiten sollen gemäss Mitteilung im September 2024 starten. Ab dem Schuljahr 2025/26 soll das Provisorium für sechs bis acht Jahre genutzt werden. (mgt/pb)
Quelle: zvg. Stadt Bern
Visualisierung des Richtprojekts zum Gaswerkareal: Auf dem ehemaligen Industrieareal soll dereinst eine Überbauung mit einem Wohnanteil von mindestens 60 Prozent entstehen.