St. Galler Stadtrat muss sich gegen Autobahnanschluss wehren
Der St. Galler Stadtrat muss sich künftig gegen den geplanten Autobahnanschluss beim Güterbahnhof einsetzen. Dies verlangt ein Postulat, das am Dienstagabend im Stadtparlament mit neun Stimmen Differenz überwiesen wurde.
Quelle: Kanton St. Gallen
Übersicht zu den Teilprojekten der Engpassbeseitigung St. Gallen: Der Zubringer Güterbahnhof (grün), die dritte Röhre des Rosenbergtunnels (pink) und die Unterhaltsplanung UPlaNS (gelb).
Bisher befürwortete der St. Galler Stadtrat das Grossprojekt «Engpassbeseitigung St. Gallen», welches den Ausbau der St. Galler Stadtautobahn mit dem Bau einer dritten Röhre des Rosenbergtunnels sowie der Teilspange Güterbahnhof vorsah. Im März wurde das generelle Projekt für den Tunnelbau vom Bundesrat genehmigt.
Planung unverzüglich stoppen
Im August reichte die Liegenschafts- und Baukommission des Stadtparlaments ein Postulat ein, das verlangt, die Stadtregierung müsse sich bei Bund und Kanton dafür einsetzen, «dass die Planung für den Autobahnanschluss beim Güterbahnhof unverzüglich gestoppt wird». Die Kommission verwies auf die Testplanung zum Güterhof-Areal.
Die Testplanung zeige auf, «dass dieser Autobahnanschluss mitten in der Stadt St. Gallen nicht verantwortbar ist». Es sei keine Lösung für eine qualitative städtebauliche Integration des Anschlusses Güterbahnhof gefunden worden. Das Gremium empfahl, den neuen Autobahnanschluss an der St. Leonhardsbrücke zu realisieren.
Stadtrat lehnte Vorstoss ab
Der Stadtrat lehnte den Vorstoss ab. Beim derzeitigen Projektstand gebe es keine Notwendigkeit, das Projekt zu sistieren. Am Dienstagabend überwies dann aber das Stadtparlament das Postulat mit 35 gegen 26 Stimmen. Die Fraktionen stimmten geschlossen: Grüne, GLP, PFG und SP/Juso waren dafür, FDP, Mitte/EVP und SVP stimmten dagegen.