Spreitenbach: 500 Wohnungen geplant
Beim Einkaufszentrum Shoppi Tivoli in Spreitenbach AG soll eine Zentrumsüberbauung entstehen. Geplant sind zwei Hochhäuser, ein Langbau, ein Parkhaus sowie urbane Freiräume.
Die Idee eines örtlichen Zentrums zwischen dem Shoppi Tivoli und dem alten Dorfkern von Spreitenbach geht auf die 60er-Jahre zurück und war schon Bestandteil der ersten Überlegungen für das Einkaufszentrum, das im Jahr 1970 als erstes Einkaufszentrum der Schweiz seine Türen öffnete.
Mit der im Mai dieses Jahres genehmigten Räumlichen Entwicklungsstrategie hat Spreitenbach die Basis dafür geschaffen, die Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Zusammen mit dem Gemeinderat hat der Eigentümer des Areals, der Credit Suisse Real Estate Fund Interswiss, die Pläne sowie den hierfür erstellten Entwicklungsplan Neumatt vorgestellt. Wie es in einer Mitteilung heisst, wird die Zentrumsentwicklung die verschiedenen Ortsteile von Spreitenbach zusammenführen und in der Mitte verknüpfen. Der bisher von Parkplätzen und Strassen dominierte Raum um das Shoppi Tivoli erhalte einen komplett neuen Charakter.
Das Projekt stammt aus der Feder von Ruprecht Architekten GmbH und Blue Architects AG (Architektur und Städtebau), Balliana Schubert, Landschaftsarchitekten AG (Freiraum), stand raum verkehr, Birchler + Wicki (Verkehr) und der Planerwerkstadt AG, Raumplanung Prozesse Städtebau (Raumplanung und Gesamtleitung). Geplant sind zwei Hochhäuser mit 30 beziehungsweise 31 Geschossen und einer Höhe von 95 beziehungsweise 98 Metern sowie ein Langhaus. Darin werden rund 500 zum grossen Teil Mietwohnungen untergebracht. Laut Mitteilung sollen sie preislich im mittleren und gehobenen Marktsegment angesiedelt werden. In den Sockeln der drei Bauten ist Platz für Dienstleistungsangebote und Cafés. Ebenfalls zum Projekt gehört der Bau eines Parkhauses. Damit könnten, so heisst es im Communiqué weiter, für das Stadtbild unattraktive Parkplätze aufgehoben werden. Rund um die Gebäude herum sind ein Zentrumspark, eine Esplanade sowie weitere Plätze geplant. Ausserdem bieten freie Flächen, die an den Park angrenzen, Platz für künftige Infrastrukturbauten der Gemeinde und ein neues Gemeindehaus. «Mit der Zentrumsentwicklung erhalten wir eine Mitte mit urbanen Qualitäten, die unser Dorf verbindet – das ist für eine lebendige Gemeinde sehr wichtig», so Gemeindepräsident Valentin Schmid.
Die Erschliessung des neuen Zentrums erfolgt durch die künftige Limmattalbahn und das bestehende Busnetz. Für Fussgänger und Velofahrer ist ein durchgängiges Wegnetz geplant. Wer ins Einkaufszentrum möchte, kann dies via eine direkte Zufahrt über die Pfadackerstrasse tun.
Die Realisierung des Gesamtprojekts soll etappenweise erfolgen. Zuerst einmal erfolgt aber die öffentliche Mitwirkung zum Entwicklungsrichtplan. Sie dauert bis am 18. November. Während dieser Zeit werde das Modell des Richtprojekts mit ergänzenden Informationen im Einkaufszentrum ausgestellt. Für die Realisierung ist dann eine Änderung der kommunalen Bau- und Nutzungsordnung (BNO) nötig. Über diese wird die Gemeindeversammlung voraussichtlich im Frühjahr 2018 befinden können. Anschliessend braucht es Gestaltungspläne, die wiederum als Grundlage für die konkreten architektonischen Projekte dienen. (mt/pd)