Spitze von Schauspielhaus Zürich hält an Pfauen-Neubau fest
Die zuständige Kommission des Zürcher Stadtparlaments wird bald über die Sanierungspläne für das Schauspielhaus am Heimplatz entscheiden. Der Verwaltungsrat des Schauspielhauses hat am Montag einmal mehr erklärt, warum er einen Neubau möchte.
Quelle: Andreas Praefcke, selbst fotografiert, CC BY 3.0
Bald Vergangenheit? - Der Saal des Schauspielhauses stammt von 1926 und soll vollständig ersetzt werden.
Dass der Pfauen mehr als vier Jahrzehnte nach den letzten grösseren Instandsetzungsarbeiten dringend saniert werden muss, ist unumstritten. Das «historisch gewachsene Flickwerk», wie Beate Eckhard, die Vizepräsidentin des Verwaltungsrates des Schauspielhauses, sagte, soll fit gemacht werden für die Zukunft. Die Meinungen darüber, wie dabei vorzugehen ist, gehen aber weiter auseinander.
Der gesamte Verwaltungsrat des Schauspielhauses trat am Montag vor die Medien und erklärte einmal mehr, weshalb es seiner Meinung nach eine umfassende Erneuerung braucht: Eine solche sei nötig, damit der Pfauen mit seiner grossen Geschichte auch eine grosse Zukunft habe.
Sanfte Varianten nicht ausreichend
Sanftere Sanierungsvarianten könnten nach Ansicht des Verwaltungsrats die seit längerer Zeit bestehenden Probleme nicht beheben. Die Arbeitsbedingungen vor Ort seien schwierig. Zulieferung, Abtransport sowie Auf- und Abbau der Bühnenbilder seien aufgrund der räumlichen Verhältnisse aufwändig.
Für das Publikum wiederum könnten die Verhältnisse, insbesondere was Akustik und Sicht auf die Bühne betrifft, durch einen Neubau ebenfalls in viel grösserem Masse verbessert werden als durch eine blosse Instandsetzung. Der Stadtrat teilt die Meinung der Schauspielhaus-Spitze und hat dem Gemeinderat ebenfalls eine umfassende Sanierung mit Neubau beantragt.
Gegner wollen Pfauensaal erhalten
Gegen das Vorhaben hat sich aber von Anfang an Widerstand formiert, eine Allianz aus Kulturschaffenden und Denkmalschutzinteressierten will den Abriss des geschichtsträchtigen Pfauen-Saals verhindern. Der Pfauensaal war zurzeit des Dritten Reichs und des Zweiten Weltkriegs die einzige noch freie Bühne im deutschsprachigen Raum.
Nach dem Entscheid des Zürcher Gemeinderates werden die Stadtzürcher Stimmberechtigten das letzte Wort zur Zukunft des Pfauen haben.