08:00 BAUPROJEKTE

Spiegellabyrinth: Güldene Pracht fürs Egozän

Teaserbild-Quelle: Gletschergarten

Noch laufen die Bauarbeiten auf dem Areal des Gletschergartens in Luzern. Doch eine der Attraktionen ist wieder zugänglich: Das Spiegellabyrinth entführt seit dieser Woche wieder in eine magisch anmutende Welt.

Eine märchenhaft verwirrendes Reich öffnet sich denjenigen, die das Spiegellabyrinth betreten. Zahllose maurische Bögen, ein Löwenbrunnen und zwei prächtige Pfauen erinnern an die Alhambra in Granada – und spiegeln sich tausendfach. Seit Montag ist es für das Publikum wieder geöffnet, und damit die erste Attraktion im Luzerner Gletschergarten, die im Rahmen des umfassenden Erneuerungs- und Erweiterungsprojekts der Anlage nach Monaten der Schliessung wieder zugänglich ist. Derweil laufen auf dem übrigen Gelände die Bauarbeiten noch.

«Das Spiegellabyrinth ist eine Erfolgsgeschichte für den Gletschergarten», wird Gletschergarten-Direktor Andreas Burri in der Medienmitteilung zitiert. Es ergänze die naturhistorische Ausrichtung und mache den Gletschergarten zu einem unvergleichlichen Erlebnis.

Über Jahrzehnte war das Labyrinth im Untergeschoss des Schweizerhauses untergebracht und nicht wirklich Teil des Gletschergartens. Wer es besuchen wollte, löste einen Einzeleintritt. Das änderte sich 1991: Man verlegte das Spiegellabyrinth in einen eigenen Bau zwischen Fels und Schweizerhaus. Mit dem aktuellen Erneuerungsprojekt bleibt der Irrgarten zwar an seinem neu-alten Ort, aber das Büro Miller & Maranta setzt ihn neu in Szene: mit einem pyramidenartigen Eingang.

Von der Erdgeschichte in die Gegenwart

Während im Gletschergarten ab nächstem Jahr ein unterirdischer Erlebnisweg von der Entstehung der Gebirge erzählt, lenkt das Spiegellabyrinth den Blick aufs Hier und Jetzt. «Im Spiegelbild des Gletschergartens setzt sich somit jeder in den Kontext der Erdgeschichte», sagt Andreas Burri. «Diese Wahrnehmung ist natürlich nicht selbstgegeben. Sie ist Konzept und fügt sich ins Gesamterlebnis Gletschergarten ein. Wir leben im Zeitalter des Egozäns. Doch dieser Selbstbezogenheit stehen geteilte Sorgen gegenüber, seien das Umweltthemen oder gesellschaftliche Entwicklungen. Der Gletschergarten bringt diese Relationen zusammen.» (mai)

Weitere Informationen: www.gletschergarten.ch

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