Spatenstich für Polizeineubau in Chur Süd erfolgt
Für knapp 10 Millionen Franken entsteht für die Kantonspolizei Graubünden beim Autobahnanschluss Chur-Süd ein neuer Verkehrsstützpunkt. Am Mittwoch fand nun der Spatenstich statt. Im Herbst 2024 soll der Neubau in Betrieb genommen werden.
Quelle: Comamala Ismail Architects
Visualisierung: So soll das neue Polizeigebäude in Chur Süd dereinst aussehen.
Die Kantonspolizei Graubünden verfügt heute über insgesamt sechs Verkehrsstützpunkte (VSP) entlang der A13 mit den Standorten San Bernardino, Thusis und Chur sowie in Davos, Silvaplana und Ilanz. Diese Stützpunkte dienen primär der Regionenpolizei, werden aber auch für die Spezialversorgung auf den Nationalstrassen benötigt.
In den letzten Jahren wurden mit den regionalen Verwaltungszentren im Einsatzraum Mittelbünden in Davos und im Einsatzraum Surselva in Illanz zentral gelegene Infrastrukturen für die Polizei geschaffen. Seit vergangenem April ist zudem auch im Oberengadin ein neuer Polizeistützpunkt in Betrieb.
Mit dem Neubau am Autobahnanschluss Chur-Süd soll nun auch der nördliche Bereich erschlossen und die verkehrspolizeiliche Versorgung von Maienfeld bis zur Viamala sichergestellt werden. Im neuen Stützpunkt werden die bisherigen Verkehrsstützpunkte Thusis und Chur zusammengelegt.
Fassaden-Bänder aus Solarmodulen
Am Mittwoch fand nun der Spatenstich statt, wie das Bündner Hochbauamt mitteilte. Der Neubau wurde im Rahmen des Aktionsplans «Green Deal für Graubünden» als Pilotprojekt lanciert und wird als ein «Leuchtturmprojekt im Bereich des nachhaltigen Bauens» umgesetzt.
Geplant und realisiert wird das Bauvorhaben durch das Generalplanerteam Comamala Ismail Architectes aus Delémont und Andreas Lütscher Baumanagement AG aus Haldenstein/Chur. Ihr Projekt «FAR» sieht ein kompaktes, turmartiges Gebäude vor, dass von dunklen und leicht auskragenden Bändern umhüllt wird, die aus einzelnen Photovoltaik-Modulen bestehen.
Die Ausführung als Netto-Null-Gebäude sowie im Minergie-A-Eco-Standard weise eine energieeffiziente und ressourcenschonende Bauweise auf und umfasse auch solare Stromproduktion, Low-Tech, Suffizienz (Energie und Material sparen), Kreislauffähigkeit sowie ein optimiertes Mikroklima, heisst es in der Mitteilung weiter.
9,8 Millionen Franken für Neubau
Die Nachhaltigkeit des Baus bezieht sich laut Hochbauamt auf den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes und reicht von der Projektierung über die Erstellung, den Betrieb, der Bewirtschaftung bis zum Rückbau. Der Neubau schone die Ressourcen durch innovative Ideen, verringere die Umweltbelastung und fördere die Biodiversität.
Den Kredit von 9,8 Millionen Franken für den Bau des Verkehrsstützpunktes hiess der Grosse Rat im April 2022 gut. Die ersten öffentlichen Ausschreibungen für das Bauprojekt erfolgten im Herbst 2022. Bei den Vergaben für den Rohbau und die Haustechnik konnten gemäss Mitteilung mehrheitlich ortsansässige Unternehmen berücksichtigt werden. (mgt/pb)