Spange Nord: Luzerner Regierungsrat sieht keine Eile für Reussportbrücke
Der Luzerner Regierungsrat verzichtet definitiv auf das ursprünglich geplante Umfahrungsprojekt Spange Nord in der Stadt Luzern. Bei der ebenfalls umstrittenen Nachfolgevariante mit der Reussportbrücke sieht er keine zeitliche Dringlichkeit.
Quelle: Visualisierung Swiss Interactive AG, Aarau
Das ursprünglich von der Regierung favorisierte Projekt sah eine Brücke über die Reuss im Gebiet Fluhmühle zum bestehenden, aber gesperrten Autobahnanschluss Lochhof vor.
2013 hatte die Luzerner Kantonsregierung die Pläne aufgelegt für eine neue Hauptstrasse, die den Verkehr des nördlichen Teils der Stadt Luzern direkt zur Autobahn führen und die Innenstadt entlasten soll. Gegen diese sogenannte «Spange Nord» gab es Widerstand.
Der Regierungsrat überprüfte im Auftrag des Kantonsparlaments das ursprüngliche Spange-Nord-Projekt und verkleinerte es auf die Reussportbrücke. Auch diese wird unter anderen vom Luzerner Stadtrat abgelehnt, wie dieser in der Vernehmlassung festhielt.
Wie der Regierungsrat am Freitag mitteilte, habe er sich nach Abschluss der Vernehmlassung entschieden, dem Kantonsrat im Frühling 2021 einen Planungsbericht zum weiteren Vorgehen zu unterbreiten.
Gleichzeitig lege er die Abrechnungsbotschaft zum Projekt Spange Nord vor, nachdem auch die Vernehmlassung gezeigt habe, dass das ursprüngliche Projekt nicht mehrheitsfähig sei und darauf definitiv verzichtet werde.
Keine zeitliche Dringlichkeit
Im Planungsbericht werden die Ergebnisse der Vernehmlassung dargelegt. Weiter wird sich die Regierung dann zum weiteren Vorgehen bezüglich der Reussportbrücke äussern. Der Kanton habe keine zeitliche Dringlichkeit für eigene Projektschritte im Bezug auf die Bypass-Umfahrung, die der Bund realisiert, hält die Regierung fest.
Baubeginn für das 1,7 Millionen Franken teure Bypass-Projekt mit einem neuen Tunnel zwischen Ibach und Kriens soll 2024 sein. Die Bauzeit wird auf zwölf Jahr geschätzt. (sda)