Solothurner Regierungsrat will Städtchen Klus vom Verkehr entlasten
Das Städtchen Klus, das zu Balsthal SO gehört, soll mit einer neuen Entlastungsstrasse vom Durchgangsverkehr befreit werden. Der Solothurner Regierungsrat beantragt dem Kantonsparlament für das Projekt einen Kredit von 74 Millionen Franken.
Quelle: Kanton Solothurn
Modell der Entlastungsstrasse Klus im Balsthal.
In der Hauptverkehrszeit am Abend bilde sich von Klus aus regelmässig ein Stau, der bis nach Oensingen SO reiche, teilte die Solothurner Staatskanzlei am Donnerstag mit. Gegen den Stau soll die sogenannte Verkehrsanbindung Thal helfen. Damit werde die Erreichbarkeit der Region "massiv" verbessert und diese insgesamt gestärkt.
An die Gesamtkosten von 74 Millionen Franken soll die Standortgemeinde Balsthal rund 7,7 Millionen bezahlen. Sechs Gemeinden in der Region haben bereits beschlossen, Balsthal finanziell zu unterstützen. Zwei weitere Gemeinden wollen ihrer Bevölkerung ebenfalls entsprechende Beschlüsse unterbreiten.
Neben der Entlastungsstrasse von der Wengimattstrasse bis zum neuen Kreisel Thalstrasse - inklusive einem Tunnel - umfasst das Projekt auch flankierende Massnahmen auf der bestehenden Kantonsstrasse durch das Städtchen Klus sowie die Revitalisierung des Mümliswilerbachs im Gebiet St. Wolfgang.
Auch für Velofahrer und Fussgänger
Die Entlastungsstrasse ist für den motorisierten Individualverkehr vorgesehen. Aber auch für Velofahrer und Fussgängerinnen werde ein "attraktives Verkehrsnetz" geschaffen, schrieb die Staatskanzlei weiter. Mit dem Projekt werde zudem der Busbahnhof Thalbrücke und das Bahnhofgebiet Klus aufgewertet. Ausserdem würden die Postautos pünktlicher verkehren.
Der Regierungsrat hatte Ende März die Erschliessungsplanung für das Projekt genehmigt. Dagegen sind beim Verwaltungsgericht drei Beschwerden von Privatparteien sowie eine gemeinsame Beschwerde des Verkehrsclubs der Schweiz (VCS) und der Bürgerinitiative "Läbigi Klus" hängig.
Diese kritisierte in einer Medienmitteilung vom
Donnerstag, dass der Regierungsrat den Entscheid des Verwaltungsgerichts nicht abwarte.
Der Regierungsrat ignoriere mit seinem Entscheid den Widerstand aus Teilen der
Bevölkerung der Region, die sich gegen das Umfahrungsprojekt wehren würden.
Denn das "überholte Luxusprojekt" mache die Durchfahrt für Lastwagen
durch das Gebiet noch attraktiver. (sda)