«Sluishuis» in Amsterdam: Ein auskragendes Wohnhaus über Wasser
In Amsterdam steht neu das «Sluishuis»: Ein auskragendes Wohngebäude mit einer 35 Meter hohen Wasseröffnung, das an den Bug eines Schiffes erinnert. Der Entwurf für den markanten Bau stammt vom Büro BIG und den Barcode Architects.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Erinnert vom Design her an den Bug eines Schiffes: Das fertiggestellte «Sluishuis» im Amsterdamer Stadtteil IJburg.
Die Pläne für das «Sluishuis» wurden erstmals 2016 vom dänischen Architekturbüro Bjarke Ingels Group (BIG) und Barcode Architects aus Rotterdam vorgestellt. Mit dem Projekt, das übersetzt «Schleusenhaus» heisst, sollte ein Wohngebäude mit gemischter Nutzung im Stadtteil IJburg in Amsterdam direkt am IJ-See gebaut werden.
Die Architekten verliehen dem Gebäude ein auffälliges Design, das an den Bug eines Schiffes erinnert und sich mittels einer Auskragung gegen das Wasser hin öffnet. Dadurch sollte das «Sluishuis» sowohl vom Land als auch vom See aus zugänglich sein.
Doppelte Auskragung über Wasser
Nun ist das Schleusenhaus nach einer rund vierjährigen Bauzeit fertiggestellt, wie das belgische Bauunternehmen Besix, das für die Entwicklung und den Bau zuständig war, kürzlich mitteilte. Das «Sluishuis» ist um einen grossen Innenhof angelegt, der fast vollständig vom blockartigen Wohngebäude umschlossen wird.
Vom See aus wird die markante Aluminiumfassade des Blocks «angehoben» und bildet mit zwei Auskragungen, die in einer hohen Ecke zusammenlaufen, eine rund 35 Meter hohe Öffnung, die wie eine grosse Schleuse zum Innenhof des Gebäudes führt. Zum benachbarten Stadtviertel hin fällt die Fassade des Gebäudes durch begrünte Terrassen in Stufen ab.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Das «Sluishuis» ist um einen grossen Innenhof angelegt, der fast vollständig vom Gebäude umschlossen wird.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Vom See aus wird die Fassade «angehoben» und bildet mit zwei Auskragungen eine Öffnung – wie eine Schleuse.
Das Gebäude verfügt über eine Fläche von 49‘000 Quadratmetern. Ein Grossteil davon wird von 442 Eigentums- und Mietwohnungen eingenommen. Daneben verfügt das Schleusenhaus auch über öffentliche Bereiche, Gastronomie- und Einzelhandelsflächen, einen Gemeinschaftsgarten sowie einen Dachgarten, der über einen öffentlichen Weg erreichbar ist. Der Komplex besitzt daneben auch 34 Anlegeplätze für Hausboote und 54 Plätze für Sportboote.
Solaranlage auf schwimmender Insel
Wie die Barcode Architects zum Projekt schreiben, produziert das «Sluishuis» mehr Energie, als es benötigt. Der Heizbedarf wird so etwa durch eine Kombination aus einer Hochleistungsisolierung, dreifach verglasten Fenstern und einem System zur Wärmerückgewinnung gedeckt, mit dem Abwärme aus den Lüftungsanlagen und dem Abwasser gesammelt wird.
Der Wohnbau verfügt zudem über Wärmepumpen und ist an das lokale Fernwärmenetz angeschlossen. Der gesamte Strom für die Gebäudetechnik wird von einer 2‘200 Quadratmeter grossen Solaranlage gedeckt, die in der Nähe auf einer künstlichen Insel steht.
Neues Wahrzeichen für Amsterdam
«Nachdem ich meine prägenden Jahre als Architekt in Holland am Ende des 20. Jahrhunderts verbracht habe, ist es wie eine Rückkehr nach Hause, jetzt einen Beitrag zur Architektur der Stadt zu leisten», wird Bjarke Ingels in der Mitteilung von Besix zitiert. Dirk Peters, Geschäftsführer der Barcode Architects, sieht das «Sluishuis» als ein neues Wahrzeichen für IJburg und Amsterdam.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Mit dem Projekt wurde ein Wohngebäude im Stadtteil IJburg in Amsterdam direkt am IJ-See gebaut.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Zum benachbarten Stadtviertel hin fällt die Fassade des Gebäudes in Stufen ab.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Ein öffentlicher Weg führt an den Terrassen vorbei nach oben auf einen Dachgarten.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Vom See aus wird die Fassade «angehoben» und bildet mit zwei Auskragungen eine Öffnung – wie eine Schleuse.
Quelle: Ossip van Duivenbode
Vom See aus wird die Fassade «angehoben» und bildet mit zwei Auskragungen eine Öffnung – wie eine Schleuse.