Siegerprojekt für Neubau des Bündner Fachhochschulzentrums steht fest
Die Bündner Regierung hat dem Generalplanerteam unter der Federführung des Architekturbüros Giuliani Hönger Architekten den Zuschlag für den Neubau des Fachhochschulzentrums der Fachhochschule (FH) Graubünden erteilt.
Quelle: zvg, Standeskanzlei Graubünden
Visualisierung des Siegerprojekts «Partenaris»: So soll sich der Innenraum des Fachhochschulzentrums dereinst präsentieren.
Aufgrund der Zunahme der Anzahl Studenten und des Forschungsvolumens der FH Graubünden mussten in den letzten Jahren laufend zusätzliche Räumlichkeiten gemietet werden. Die Fachhochschule verteilt sich heute aus diesem Grund auf fünf Standorte in neun Gebäuden innerhalb der Stadt Chur. An diesen Standorten fehle es nun aber an Räumlichkeiten, um den Hochschulbetrieb für die Zukunft weiterzuentwickeln, wie die Bündner Standeskanzlei am Montag mitteilte.
Vor diesem Hintergrund hat der Grosse Rat im Oktober 2018 der Realisierung eines Fachhochschulzentrums am Standort Pulvermühle zugestimmt und die Regierung mit der Durchführung eines Projektwettbewerbs beauftragt. Ziel war die Auswahl eines Generalplanerteams für die Entwicklung eines ortsbaulich und architektonisch überzeugenden und nachhaltigen Projekts unter Einhaltung der Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitskriterien sowie den vorgegebenen Terminen.
Projekt «Partenaris» setzt sich durch
57 Bewerbungen gingen auf die Ausschreibung ein, 13 Teams wurden für die Ausarbeitung eines Projekts ausgewählt. Durchsetzen konnte sich nun der Entwurf «Partenaris» des Planerteams unter der Federführung des Zürcher Architekturbüros Giuliani Hönger Architekten. Das Projekt habe die Kriterien am besten erfüllt, heisst es in der Mitteilung. Es überzeuge insbesondere dadurch, dass es die Kriterien Architektur, Tragwerk und Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der Funktionalität integral behandle, hält die Standeskanzlei fest.
Überzeugt hat der Entwurf auch durch die städtebauliche Positionierung des Neubaus unter Einbezug der bestehenden Gebäude und durch die Gestaltung eines parkähnlichen Aussenraums. Die Planung sieht laut Mitteilung zudem eine Nutzungsflexibilität vor, die im Hinblick auf die künftige Entwicklung des Hochschulareals von zentraler Bedeutung ist. Die Regierung schliesst sich dem Vorschlag der Jury an und erteilt dem Planerteam den Zuschlag für den Neubau des Fachhochschulzentrums.
Quelle: zvg, Standeskanzlei Graubünden
3D-Modell des Siegerprojekts «Partenaris».
Mangel an Fachkräften entgegenwirken
Die Realisierung eines Fachhochschulzentrums sei für den Kanton Graubünden aus bildungs-, forschungs- und innovationspolitischer Sicht von hoher Bedeutung, heisst es weiter. Der Mangel an Fachkräften, insbesondere in den technisch-naturwissenschaftlichen Disziplinen, erschwere vielen Bündner Unternehmen das nötige Wachstum und die gewünschte Entwicklung.
Die FH Graubünden sei ein wichtiger Akteur, um junge Leute auszubilden und zu fördern, hält die Standeskanzlei fest. Eine in der Region verwurzelte Fachhochschule könne die Zuwanderung von Talenten und Fachpersonen fördern und die Abwanderung von Fachkräften und Hochschulabsolventen aus dem Kanton reduzieren.
Baubeginn auf Ende 2024 geplant
Das siegreiche Projekt wird nun planerisch weiterbearbeitet. In der Folge werde es dem Grossen Rat mit einer Botschaft zur Genehmigung und zur Gewährung des notwendigen Verpflichtungskredits unterbreitet. Der Beschluss des Grossen Rates untersteht dem obligatorischen Volksreferendum.
Der Baubeginn ist für Ende 2024 vorgesehen. Der Abschluss der Bauarbeiten des Erweiterungsbaus für das neue Fachhochschulzentrum wird laut Mitteilung voraussichtlich 2028 erfolgen. (mgt/pb)
Öffentliche Ausstellung
Alle 13 Projekte des Projektwettbewerbs können im Rahmen einer öffentlichen Ausstellung vom 25. Oktober bis 5. November 2021 jeweils Montag, Mittwoch und Donnerstag von 11–14 Uhr sowie Dienstag und Freitag von 16–19 Uhr im Foyer der FH Graubünden an der Pulvermühlestrasse 57 in Chur besichtigt werden.
Alle Informationen zur Ausstellung sowie zu weiteren
Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Fachhochschulzentrum sind auf der Webseite der FH
Graubünden aufgeschaltet.