11:02 BAUPROJEKTE

Siegerprojekt für Erweiterung der Schulanlage Moosmatt in Luzern gekürt

Teaserbild-Quelle: Architektur: Blätter Dafflon Architekten, Zürich; Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten, Zürich; Visualisierung: Nightnurse Images, Zürich

Die Schulanlage Moosmatt in der Stadt Luzern soll gesamtsaniert und erweitert werden. Der Stadtrat beantragt dem Grossen Stadtrat dafür einen Sonderkredit von 43,51 Millionen Franken. Im Oktober 2023 wird voraussichtlich eine Volksabstimmung stattfinden.

Visualisierung Sanierung Erweiterung Schule Mossmatt Luzern

Quelle: Architektur: Blätter Dafflon Architekten, Zürich; Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten, Zürich; Visualisierung: Nightnurse Images, Zürich

Visualisierung: So könnte sich der Schulhof der Schulanlage Moosmatt in Luzern dereinst präsentieren.

Aufgrund der grossen Wohnbautätigkeit im Einzugsgebiet der Schulanlage Moosmatt in der Stadt Luzern wird in den nächsten Jahren mit einem starken Anstieg der Schülerzahlen gerechnet. Die Schulraumplanung zeige, dass in zehn Jahren rund doppelt so viele Kinder wie heute im «Moosmatt» unterrichtet werden müssten, schreibt die Stadt in einer Mitteilung von Montag.

Die Schulanlage soll deshalb gesamtsaniert und erweitert werden. 2020 hatte der grosse Stadtrat einen Sonderkredit für einen Wettbewerb und die Planung eines Bauprojekts bewilligt. Nun ist der Wettbewerb abgeschlossen. Gewonnen hat das Architekturbüro Blättler Dafflon Architekten AG zusammen mit Baliana Schubert Landschaftsarchitekten AG, beide aus Zürich.

«Kleine Schule in der grossen Schule»

Der Stadtrat beantragt dem Grossen Stadtrat für die Gesamtsanierung und Erweiterung nun einen Sonderkredit von 43,51 Millionen Franken. Ziel sei es, das im kantonalen Bauinventar als schützenswert eingetragene Schulhaus zu sanieren und umzubauen, heisst es weiter.

Dazu sollen im zweiten und dritten Obergeschoss Räume für zwei Schulcluster entstehen. Ein Cluster besteht jeweils aus drei Schulklassen mit entsprechenden Klassenzimmern und Räumen sowie Garderoben und Korridorflächen, die als gemeinsame Lernzone genutzt werden können. Auf diese Weise soll pro Geschoss eine «kleine Schule in der grossen Schule» gebildet werden.

Die Betreuung wird neu im ersten Obergeschoss untergebracht, welches mit dem Obergeschoss der Turnhalle und somit mit der neuen Aula verbunden wird. Die Turnhalle wird saniert. Da dessen Garderoben neu im Untergeschoss liegen, kann der Garderobenanbau aus den 1960er Jahren abgerissen und damit der Pausenplatz vergrössert werden.

Auf der südlichen Dachfläche des Schulhauses und auf einem Teil des Turnhallendachs werden gemäss Mitteilung zudem Photovoltaikmodule moniert.

Visualisierung Neubau Schulanlage Moosmatt Luzern

Quelle: Architektur: Blätter Dafflon Architekten, Zürich; Landschaftsarchitektur: Balliana Schubert Landschaftsarchitekten, Zürich; Visualisierung: Nightnurse Images, Zürich

Visualisierung des dreistöckigen Holzneubaus, der im südlichen Bereich der Schulanlage entstehen soll.

Dreistöckiger Holzneubau als Erweiterung

Im südlichen Bereich der Schulanlage wird ein dreistöckiger Neubau realisiert, der mit Ausnahme der Treppenhäuser und des Untergeschosses in Holzbauweise erstellt wird. Die gesamte Dachfläche soll begrünt und mit einer Solarthermieanlage sowie im Randbereich mit Solarmodulen belegt werden.

Im Erdgeschoss des Neubaus werden fünf Kindergärten mit jeweils separaten Eingängen untergebracht. Im ersten Obergeschoss entsteht ausserdem Raum für acht Schulklassen, aufgeteilt in zwei Schulcluster. Die Fachräume, die Bibliothek und eine gemeinsam nutzbare Terrasse werden im zweiten Obergeschoss realisiert.

Diese Räume können laut Stadt, falls die Schülerzahlen weiter ansteigen sollten, zu Klassenzimmern umgenutzt werden. Im Untergeschoss werden zudem fünf Schutzräume eingerichtet, die in Friedenszeiten als Lagerräume und Mehrzweckräume genutzt werden können.

Grosser Aussenbereich mit Quartierspielplatz

Die Aussenraumgestaltung erfolgt gemäss Mitteilung nach den Grundsätzen des Labels «Grünstadt Schweiz». Der Baumbestand mit den Kastanienbäumen und Linden bleibt mehr oder weniger erhalten und wird mit neuen Bäumen ergänzt. Um die Lärmbelastung für die Nachbarn gering zu halten, wird der Aussenraum laut Stadt zudem dreigeteilt.

Die lärmintensiven Sportaktivitäten werden so etwa zwischen den Schulgebäuden stattfinden. Der Asphaltbelag wird zudem durch einen wasserdurchlässigen Allwetterplatz ersetzt. Im östlichen Bereich der Anlage entsteht ein Quartierspielplatz, der mit über 2000 Quadratmetern doppelt so gross sein wird, wie der heutige. Angrenzend an den Spielplatz soll es eine Rasenspielfläche geben.

Volksabstimmung im Oktober 2023

Der Grosse Stadtrat wird die Vorlage voraussichtlich im Juni behandeln. Die Volksabstimmung ist laut Stadt für den 22. Oktober 2023 vorgesehen. Läuft alles nach Plan, könne die Schulanlage Moosmatt ab Herbst 2024 saniert und erweitert werden. Vorgesehen ist, in einer ersten Etappe den Neubau zu realisieren und diesen im Sommer 2026 in Betrieb zu nehmen.

Danach soll das Schulhaus saniert und umgebaut werden. Die Kinder werden während dieser Zeit im Neubau, im bereits erstellten Modulbau und auf der Schulanlage Hubelmatt unterrichtet. Ziel ist es, die Bauarbeiten im Sommer 2028 abzuschliessen. Während der Bauzeit wird beim bereits erstellten Modulbau ein Übergangsspielplatz eingerichtet. (mgt/pb)


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