Sicherheitszentrum in Rothenburg LU wird deutlich teurer
Das Sicherheitszentrum, das der Kanton Luzern in Rothenburg bauen will, wird viel grösser und teurer als geplant. Grund sind höhere Landkosten, zusätzliche Volumen, die Ausstattung und die Teuerung. Der Regierungsrat geht von 290 Millionen Franken aus.
Quelle: PD
Visualisierung neues Sicherheitszentrum Rothenburg: Aussenansicht.
91 Millionen Franken stand auf dem Preisschild, als die
Luzerner Regierung vor drei Jahren in Rothenburg erstmals ihre Pläne für ein
neues Sicherheitszentrum für Polizei, Lebensmittelkontrolle und Veterinärdienst
vorstellte. Von einem «grossen Brocken» sprach damals Finanzdirektor Reto Wyss
(Mitte).
Der Regierungsrat beantragte am Donnerstag dem Parlament
einen Planungskredit von 22 Millionen Franken für das Zentrum. Die Anlagekosten
des gesamten Baus liegen nun bei rund 290 Millionen Franken. Im April 2020 war
man bei der Wettbewerbskalkulation bereits von 150 Millionen Franken
ausgegangen.
Teuerung, Grundstückskosten und Bauherrenleistungen
Das Projekt sei vor allem gewachsen und teurer geworden,
weil auf eine Etappierung des Baus verzichtet werde, betonte Finanzdirektor
Wyss vor den Medien. «Wir wollen alles auf einmal realisieren.» So ist neu in
diesem Bau in Rothenburg auch die neue Einsatzleitzentrale für Luzern, Ob- und
Nidwalden eingeplant sowie weitere Abteilungen der Polizei und der
Staatsanwaltschaft.
«Eine Konzentration der sicherheitsrelevanten Dienststellen»,
fasste Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) zusammen. Und: Damit könnten auch
Synergien besser genutzt werden. Die Polizei beispielsweise könne 10 bis 20
Stellen einsparen, führte Polizeikommandant Adi Achermann aus.
Zum ursprünglichen Projekt hinzu kamen weiter unter anderem
auch ein Festnahmezentrum, die Grundstückkosten, die Teuerung von 11 Prozent,
Bauherrenleistungen sowie Reserven von rund 3500 Quadratmetern, wie Wyss sagte.
Geplant seien auch eine Kita und eine Mensa.
Das Gebäude soll in Holz-Hybrid-Bauweise mit Recyclingbeton erstellt werden sowie eine Photovoltaikanlage und eine Erdsondenheizung erhalten. «Das heutige Projekt hat somit einen ganz anderen Umfang und eine ganz andere Komplexität erhalten», sagte Wyss.
Quelle: PD
Visualisierung neues Sicherheitszentrum Rothenburg: Innenhof.
Grösseres Projekt wegen Flächenbedarf
Sicherheitsdirektor Winiker ergänzte: «Das Projekt aber ist nicht einfach so teurer geworden.» Sondern eben auch grösser. Und zwar teils aus dringendem Handlungsbedarf, wie Winiker sagte. Beispielsweise, weil gewisse Immobilien am Ende ihres Lebenszyklus seien. Oder eben wegen der neuen Einsatzleitzentrale.
Damit ein vergleichbares Flächenangebot zur Verfügung gestellt werden kann, sind laut der Botschaft nur schon bei der Luzerner Polizei unmittelbare Investitionskosten von 108 Millionen Franken notwendig. Zudem müsste ein Ersatzstandort für die Einsatzzentrale gefunden werden.
Würde das Projekt nicht realisiert, müssten auch Ersatzstandorte für die primären Nutzerinnen Verkehrspolizei, Dienststelle Lebensmittelkontrolle und Verbraucherschutz sowie den Veterinärdienst gefunden werden.
Drei Jahre Verzögerung
Statt wie ursprünglich geplant 2028 soll das Gebäude im Sommer 2031 in Betrieb genommen werden. Die Verzögerung sei auf die Weiterentwicklung des Projekts und die dadurch gestiegene Komplexität zurückzuführen, begründet die Regierung.
Das Zentrum soll dereinst 690 Mitarbeitern als Arbeitsplatz dienen. In der geplanten strategischen Reserve gibt es zudem Raum für 120 Arbeitsplätze. Über den Planungskredit soll der Kantonsrat im März 2023 befinden. Die Volksabstimmung zum Baukredit würde im Oktober 2026 stattfinden. (sda/pb)