Sicherheit in A6-Tunnel im Wallis verbessert
Im Strassentunnel Mittal auf der Strecke Gampel-Goppenstein im Wallis ist die Sicherheit verbessert worden. Neu wird der Tunnel im Brandfall automatisch gesperrt. Dies teilt Bundesamt für Strassen mit.
Die Strecke Gampel-Goppenstein auf der Südseite des Lötschberg-Autoverlads gehört seit dem 1. Januar 2020 als A6 zum Nationalstrassennetz. Zuvor war der Abschnitt Bestand der Walliser Kantonsstrassen. Kernstück dieser Strassenverbindung ist der Mittal-Tunnel, wie das Astra schreibt.
Das neu zuständige Bundesamt für Strassen hat seit Anfang Jahr verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Sicherheit für die Benützerinnen und Benützer des Tunnels möglichst rasch zu erhöhen, wie es in der Mitteilung heisst. So wurde im Tunnel zunächst eine neue, regelbare Beleuchtung mit LED-Technik eingebaut. Anschliessend wurde die Steuerung für den Notfall angepasst.
Neu wird der Tunnel dadurch bei einem Brand sofort automatisch gesperrt, ohne dass die Sperrung zuerst manuell bestätigt werden muss. Zudem erfolgt die Sperrung nicht nur mit einer Ampel, sondern zusätzlich per Barriere. So kann laut Astra rascher sichergestellt werden, dass keine weiteren Fahrzeuge in den Tunnel fahren.
Auch andere Abläufe wurden optimiert. So ist der Tunnel neu an ein sogenanntes übergeordnetes Leitsystem angebunden. Das habe den Vorteil, dass die Polizei alle Alarme direkt erhalte und auch automatisch Zugriff auf die Videokameras im Tunnel bekomme.
Neue Fluchtmöglichkeit
Die wichtigste kurzfristig umgesetzte Massnahme zur Verbesserung der Sicherheit ist laut Astra die Inbetriebnahme einer neuen Fluchtmöglichkeit in der Tunnelmitte. Hierzu wird der alte Lüftungsstollen genutzt, der von der Nothalte-Bucht in der Tunnelmitte aus ins Freie führt.
Die bestehenden, nicht mehr funktionsfähigen Ventilatoren im Stollen wurden demontiert. An ihrer Stelle wurde eine Fluchttüre angebracht. Weiter hinten im Stollen wurden neue Ventilatoren montiert, die einen Überdruck erzeugen können, so dass im Brandfall kein Rauch aus dem Tunnel in den Stollen gelangen kann. Die entsprechenden Arbeiten und die nötigen Tests wurden in den letzten Wochen abgeschlossen.
Bei einem Brandfall haben die Menschen im Tunnel somit neu eine zusätzliche Möglichkeit, sich in Sicherheit bringen zu können.
Neue Tunnellüftung geplant
Weitere Massnahmen an der Tunnelausrüstung sind in den nächsten Monate geplant. Darunter ist beispielsweise die Möglichkeit, dass die Einsatzdienste über DAB+ Meldungen im Tunnel verbreiten können.
Weiter sollen zwei Wechseltextanzeigen montiert werden, um etwa auf Wartezeiten oder Gefahren hinzuweisen. Noch in Prüfung befindet sich die Einführung eines Mindestabstandes zwischen den Fahrzeugen auf dem betreffenden Abschnitt.
Der grösste noch bevorstehende Eingriff ist laut Astra die komplette Erneuerung der Tunnellüftung. Dieser Schritt wird voraussichtlich Mitte 2021 abgeschlossen sein.
Parallel dazu wird eine sogenannte optische Leiteinrichtung eingebaut. Diese besteht aus LED-Leuchten am Rande der Fahrbahnen.
Sie sollen die optische Orientierung im Tunnel erleichtern und im Notfall auch der Ausleuchtung der Fluchtwege dienen. (sda)