See-Energie-Netz: Der Vierwaldstättersee gibt warm
Der Vierwaldstättersee birgt gewaltige Wärmereserven. Deshalb will Energie Wasser Luzern (EWL) Horw und Kriens mit Seewasser heizen. Am Donnerstag starteten die Bauarbeiten am See-Energie-Netz. Läuft alles nach Plan, nimmt die Anlage im Herbst 2020 den Betrieb auf.
"Nach einer langen und detaillierten Planungsphase wird der Bau des See-Energie Netzes nun für alle sichtbar", freute sich Stephan Marty, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei EWL anlässlich des heutigen Spatenstichs. Damit starteten die Arbeiten an den beiden Hautverteilleitungen offiziell, die Seeleitung vom Horwer Seebecken zur Zentrale wird voraussichtlich ab November gebaut. Läuft alles nach Plan kann die Seenergy AG – eine Tochterfirma der EWL – dann ab Herbst 2020 die ersten Gebäude mit Wasser aus dem Horwer Seebecken heizen, Sommers soll das Seewasser dann für Kühlung sorgen. „Durch die Versorgung mit See-Energie in Horw und Kriens können wir jährlich bis zu 10'000 Tonnen CO2 einsparen“, erklärt Marty.
Fertig gebaut soll die Anlage 6800 Haushalten pro Jahr total 55 Gigawattstunden liefern. Möglich macht dies eine Pumpe, die das Seewasser in eine Energiezentrale transportiert. Dort wird seine Wärme über einen Wärmetauscher in ein separates Energienetz eingespeist. Danach fliesst das Wasser in den See zurück. Laut EWL ist das Wasser ist für das Ökosystem des Sees unbedenklich, Flora und Fauna sowie die Fischerei werden nicht beeinträchtigt.
Anfangs April hatte der Regierungsrat der Seenergy eine Konzession zur Nutzung von Wasser aus dem Vierwaldstättersee zu thermischen Zwecken sowie die nötigen kantonalen Bewilligungen für den Neubau der See-Energie-Zentrale erteilt. „Wir sehen im Vierwaldstättersee grosses Potential für weitere ähnliche Projekte“, meinte dazu Regierungspräsident Robter Küng. (mai/mgt)