Schwyzer Parlament bewilligt 139 Millionen für Verwaltungszentrum Kaltbach
Der Schwyzer Kantonsrat hat am Mittwoch 139 Millionen Franken für den Bau des neuen Verwaltungs- und Sicherheitszentrums Kaltbach in Schwyz bewilligt. Das Grossprojekt passierte den Rat widerstandslos mit 86 zu 8 Stimmen.
Quelle: zvg Kanton schwyz
Visualisierung: Südfassade des geplanten Verwaltungs- und Sicherheitszentrums.
139 Millionen Franken für ein einzelnes Bauvorhaben sind zwar ausserordentlich hohe Ausgaben. Aber nach Ansicht des Parlaments handelt es sich um die langfristig kostengünstigste Lösung für eine effizientere Kantonsverwaltung mit modernen Arbeitsplätzen.
«Billiger wird es nicht», sagte ein Mitte-Sprecher in der Debatte am Mittwoch. Zudem überzeuge das Kaltbach-Projekt in der Gesamtbeurteilung. Diese Ansicht vertraten viele Redner aus allen fünf Fraktionen. Der Parlamentsbeschluss unterliegt dem fakultativen Referendum.
Mit dem Grossprojekt auf dem kantonseigenen Kaltbach-Areal in Schwyz sollen verschiedene Teile der kantonalen Verwaltung unter einem Dach zusammengeführt werden. In erster Linie dient das neue Gebäude als Ersatz für das ehemalige AHV-Gebäude an der Bahnhofstrasse 15 in Schwyz.
Neben der kantonalen Verwaltung sollen im Neubau auch die Stützpunktfeuerwehr sowie der Rettungsdienst Schwyz einziehen. Darüber hinaus ist eine neue Polizeieinsatzzentrale vorgesehen, die in einer Zusammenarbeitsform mit der Zuger Polizei betrieben werden soll. Für Kantonsverwaltung und Polizei gibt es im Kaltbach rund 500 Arbeitsplätze.
Langfristige Kosteneinsparungen
Der weitgehend aus Holz geplante Neubau dient in erster Linie als Ersatz für das frühere AHV-Gebäude in Schwyz. Der Standort ist bautechnisch, energetisch und sicherheitstechnisch am Ende seiner Lebensdauer angelangt und kann nicht mehr sinnvoll saniert werden. Zudem können auf dem Kaltbach-Areal zwölf Standorte der Kantonsverwaltung zusammengeführt werden, wodurch jährliche Mietzinseinsparungen von 1,2 Millionen Franken erzielt werden können.
Nach Ansicht des Regierungsrats wird sich das geplante Verwaltungs- und Sicherheitszentrum auf lange Sicht auszahlen – sowohl in betrieblicher als auch in finanzieller Sicht. Denn der Neubau ermöglicht Effizienzsteigerungen der Verwaltung sowie mittel- und langfristige Kosteneinsparungen für den Kanton, wie es in der Vorlage heisst.
Quelle: zvg Kanton schwyz
Visualisierung: So soll das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach dereinst aussehen.
Zweckmässiger Bau, kein Palast
Das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum im Kaltbach werde ein «zweckmässiger, funktionaler Bau» und keinesfalls ein Palast oder Tempel, versicherte Landammann und Baudirektor André Rüegsegger (SVP) in der Kantonsratsdebatte. «Was wäre denn die Alternative?» fragte er – und gab gleich die Antwort: «Es gibt keine, schon gar keine kostengünstigere.»
Die Verlagerung von hunderten Arbeitsplätzen der Kantonsverwaltung in das peripher gelegene Kaltbach-Areal bedeutet für das Dorfzentrum, dass das dortige Gewerbe darunter leiden wird. Läden und Gastrolokale werden weniger Kundschaft haben. In der Ratsdebatte verwiesen Vertreter der Gemeinde Schwyz auf dieses Problem. Aufgrund einer Gesamtabwägung stellte sich der Schwyzer Gemeinderat hinter das Kaltbach-Projekt.
Inbetriebnahme in fünf Jahren
Die Kosten für das Grossprojekt belaufen sich auf 139 Millionen Franken. Für die von externen Partnern genutzten oder erworbenen Gebäudeteile soll der Kanton entschädigt werden. Für den reinen Verwaltungsteil betragen die Kosten für den Kanton Schwyz rund 86 Millionen Franken.
Läuft alles nach Plan, soll das neue Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach 2029 in Betrieb genommen werden. (pb/mgt/sda)
Quelle: zvg, Kanton Schwyz
Situationsplan für das geplante Verwaltungs- und Sicherheitszentrum Kaltbach.