Schulanlage Rönnimoos in Luzern: 65 Millionen Franken für Ausbau und Sanierung
Wegen steigender Schülerzahlen soll die Schulanlage Rönnimoos in der Stadt Luzern saniert und erweitert werden. Der Stadtrat beantragt für das Vorhaben nun einen Sonderkredit von 65,6 Millionen Franken. Im Oktober wird voraussichtlich eine Volksabstimmung stattfinden.
Quelle: Nightnurse Images, Zürich
Visualisierung: Blick von der Ecke Sonnenstrasse-Unterwilrain, rechts das Bestandsgebäude.
Bis ins Schuljahr 2029/2030 wird die Zahl der Lernenden im Einzugsgebiet des Schulhauses Rönnimoos von heute 380 Kinder auf rund 450 steigen, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Luzern von Dienstag. Um dieses Wachstum zu bewältigen und auch die Kinder des nahen Schulhauses Grenzhof unterrichten zu können, soll das Schulhaus Rönnimoos erweitert und saniert werden.
Der Grosse Stadtrat bewilligte für das Vorhaben 2017 bereits einen Wettbewerbs- und Projektierungskredit. 2020 wurde dann das Siegerprojekt des Wettbewerbs bekanntgegeben: Gewonnen hatte der Entwurf «Am Platz» der Meyer Gadient Architekten AG aus Luzern und der Raymond Vogel Landschaften AG aus Zürich.
Sanierung von Bestandsgebäude wird vorgezogen
Ursprünglich war geplant, die Anlage zwischen 2020 und 2023 zu erweitern und das über 50-jährige Bestandsgebäude erst 2035 zu sanieren. Da es in der Wettbewerbs- und Projektierungsphase aber zu Verzögerungen gekommen sei, könnten die Neubauten nun frühestens 2027 fertiggestellt werden, heisst es in der Mitteilung weiter.
Deshalb soll die Sanierung des Bestandsgebäudes nun vorgezogen und unmittelbar nach der Fertigstellung der Neubauten erfolgen. Dadurch könne verhindert werden, dass innert weniger Jahre zwei Grossbaustellen nötig sind, so die Stadt. Um die Gesamtsanierung zu planen, braucht es einen Zusatzkredit von 780’000 Franken. Der Grosse Stadtrat wird voraussichtlich am 29. Juni 2023 darüber entscheiden.
65 Millionen für Sanierung und Erweiterung
Gleichzeitig wird das Parlament auch einen Sonderkredit von 65,605 Millionen Franken für die Ausführung der Gesamtsanierung und Erweiterung behandeln. Davon entfallen 63,865 Millionen auf die Bauarbeiten, 1,740 Millionen Franken sind für zusätzliche Stellenprozente bei der Dienstabteilung Immobilien vorgesehen, die für den Unterhalt der grösseren Anlage nötig sind.
2017 bezifferte die Stadt die Kosten noch auf 35 Millionen Franken. Ein wesentlicher Grund für die Verteuerung ist, dass das Bauprojekt um die 12 Millionen Franken teure Gesamtsanierung des bestehenden Schulhausbaus erweitert worden ist. Geplant ist, das Gebäude bis auf den Rohbau rückzubauen und für weitere 60 Jahre fit zu machen.
Die Luzerner Stimmberechtigten werden voraussichtlich am 22. Oktober über den Kredit entscheiden.
Quelle: Nightnurse Images, Zürich
Visualisierung: Der neue Pausenplatz mit den Neubauten und dem Bestandsgebäude links.
Zwei Neubauten in Holzbauweise
Konkret soll mit dem Projekt im Bereich des heutigen Rasenspielfelds ab 2025 eine neue Dreifachturnhalle mit einer Tribüne für bis zu 300 Personen und einer Aula entstehen. In einer zweiten Etappe werden dann die Einfachturnhalle und der Singsaal abgebrochen und an deren Stelle ein neues Unterrichtsgebäude sowie ein Neubau für die Betreuung mit Räumen für den Fachunterricht gebaut.
Beide Neubauten werden gemäss Mitteilung in Holzbauweise konstruiert und orientieren sich in der räumlichen Anordnung am Bestandsgebäude. Ab Herbst 2027 folgt dann in einer dritten Etappe die Gesamtsanierung des Bestandsgebäudes. Die gesamte Schulanlage wird laut Stadt künftig mit Fernwärme geheizt. Auf sämtlichen begrünten Dachflächen werden ausserdem aufgeständerte und an den Dachrändern direkt aufgelegte Photovoltaikmodule installiert.
Neuer Pausenplatz als Mittelpunkt
Wie bei den Schulhäusern Staffeln, Littau Dorf und Moosmatt wird laut Stadt auch beim Schulhaus Rönnimoos das Prinzip «Die kleine Schule in der grossen Schule» umgesetzt. Das bedeutet, dass je vier Schuleinheiten mit einer gemeinsamen Mitte (Garderobe, Aufenthaltsbereich) verbunden werden, die durch den Schulbetrieb flexibel genutzt werden kann.
Der neue Pausenplatz – der Rönnimoosplatz – wird künftig den Mittelpunkt der Anlage bilden und darüber alle Gebäude zentral erschlossen. Als weitere Elemente des Aussenraumkonzepts sind ein Grüngürtel mit Bäumen und Sträuchern, eine Lauf- und Sprunganlage sowie ein Spielplatz und ein Sitzkreis geplant.
Die Sanierung und Erweiterung der Schulanlage Rönnimoos soll 2029 abgeschlossen sein. (pb/mgt/sda)