Schattdorf UR: Spatenstich für Kraftwerk Schächen
Was lange währt, wird endlich gut: Nach fast zehn Jahren der Planung sind in diesen Tagen die Bagger aufgefahren, um das Laufwasserkraftwerk Schächen zu bauen. Ab Ende 2019 versorgt es rund 3600 Urner Haushalte mit Energie.
Quelle: zvg
So soll das Kraftwerk Schächen künftig aussehen.
Der Schächen – einer von fast 80 grösseren Bächen im Kanton Uri – wird schon lange für die Wasserkraft genutzt. Die erste Konzession erteilte der Regierungsrat im Jahr 1894. Ein Jahr später baute die Elektrizitätswerk Altdorf AG (EWA) ihr erstes Kraftwe4rk. Die KW Schächental AG nutzte später auch die oberliegenden Bäche des Schächentals. „So gesehen liegt der Schächen dem EWA gewissermassen in der DANN“, so Werner Jauch, Verwaltungsratspräsident der Kraftwerk Schächen AG. Mit dem Neubau des Kraftwerk Schächen, dessen Spatenstich in diesen Tagen erfolgt ist, kommt laut einer Mitteilung nun eine weitere Nutzungskaskade hinzu. Die Fassung des Laufwasserkraftwerks erfolgt im KW Bürglen, während die Zentrale auf dem Ruag-Areal errichtet wird. Eine 2,5 Kilometer lange Druckleitung transportiert das wertvolle Nass von A nach B. Die Leistung des neuen Kraftwerks liegt bei 4,9 MW, die Jahresproduktion an Strom beläuft sich auf 16,4 GWh.
An der KW Schächen AG sind die EWA mit 51 Prozent sowie der Kanton Uri mit 34 Prozent und die Korporation Uri mit 15 Prozent beteiligt. Sie investieren 21,4 Millionen in das neue Werk. Wie es in der Mitteilung heisst, fliessen über 75 Prozent in Form von Aufträgen an Unternehmen in Uri. Die Wasserzinsen liegen künftig bei 240‘000 Franken pro Jahr. Ausserdem generiere der Betrieb zusätzliche Steuereinnahmen für die Gemeinden Bürglen und Schattdorf sowie den Kanton.
Zehn Jahre Planung
Das erste Vorprojekt für ein neues Kraftwerk wurde im Jahr 2009 ausgearbeitet. Weshalb es sagenhafte zehn Jahre bis zum Spatenstich gedauert hat, weiss Werner Jauch: „Es macht Sinn, einen Bach wie den Schächen in mehreren Kaskaden zu nutzen, und das neue Kraftwerk ist in diesem Sinne eine logische Weiterführung der bestehenden Werke.“ Auf der anderen Seite seien die bestehenden Nutzungen anspruchsvoll. Es sei einfacher, ein Kraftwerk in einem Seitental, „gewissermassen auf der grünen Wiese“, zu planen und zu bauen als mitten drin im Urner Talboden. Und eben diese Tatsache führte auch dazu, dass das Projekt „Wov“ in die Kraftwerks-Planungen miteinbezogen werden musste. Das Infrastrukturvorhaben soll die Gemeinden im Talboden vom Durchgangsverkehr entlasten. (pd/mt)