Savanne und Tropenanlage: Zoo Basel verfolgt grosse Ausbaupläne bis 2049
Der Zoo Basel hat am Donnerstag seine Entwicklungspläne für die nächsten 25 Jahre präsentiert. Bis 2049 sollen beim Parkplatz und auf der Schutzmatte neue Themenanlagen und Gehege zu den Lebensräumen Tropen und Savanne entstehen.
Quelle: Zoo Basel
Visualisierung: Auf der Schutzmatte soll eine afrikanische Savanne und «ein Stück Meeresküste» Platz finden.
Die ursprüngliche Fläche des Zoos Basel ist seit 1874 mehrfach gewachsen. Zehn Jahre nach seiner Eröffnung wurde die Anlage um die «Festmatte» – die heutige Flamingo-Anlage – erweitert. 1930 folgte die Vergrösserung in Richtung Birsigviadukt, 1939 kam das Grundstück «Sautergarten» hinzu. Wiederum rund 20 Jahre später konnte der Zolli die Fläche entlang von Birsig/Binningerstrasse in sein Areal inkludieren.
In den kommenden 25 Jahren plant der Zoo nun ein weiteres Wachstum. Umgeben von Gebäuden und Infrastrukturanlagen verfügt der Zoo dafür aber nur über zwei freie Flächen: Den Parkplatz im Norden und die sogenannte Schutzmatte im Süden. Beide Parzellen sollen bis 2049 in das Zolli-Areal integriert werden.
Am Donnerstag hat der Zoo nun in Anwesenheit von Vertretern der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, der Gemeinde Binningen und den SBB seinen Masterplan 2049 präsentiert. Dieser basiert auf einer Testplanung, die 2022 gestartet wurde, um zu evaluieren, wie die Ausgestaltung der beiden Flächen aussehen könnte.
Tropen auf Parkplatz, Savanne auf Schutzmatte
Auf dem Zoo-Parkplatz sollen demnach Kuppelbauten entstehen, die «den Artenreichtum des Tropengürtels zeigen». Bemerkenswerte Arten in diesem Bereich werden laut Zoo Manatis (Seekühe), Gangesgaviale (Krokodile) und Korallen sein. Im Aussenbereich wird zudem eine einheimische Biodiversitätsfläche angelegt, mit der Tiere und Pflanzen zwischen den Gehegen gefördert werden sollen.
Auf der Schutzmatte soll eine afrikanische Savanne und «ein Stück Meeresküste» Platz finden. Dort finden Giraffen, Flusspferde, Zebras, Brillenpinguine und Seebären ein neues Zuhause. Der Sautergarten wird mit einer Voliere überspannt und soll zusätzlichen Lebensraum für grosse Vögel in der Höhe schaffen. Die heutige Seelöwenanlage wird umgenutzt und künftig den Malaienbären zur Verfügung stehen.
Der untere Teil des Zolli, welcher aktuell den Kinderzoo beherbergt, wird den Waldbewohnern gewidmet. Dort entsteht gemäss Masterplan unter anderem ein grosses Waldhaus, in dem die Zwergflusspferde auch im Winter Besuch empfangen. Der Kinderzolli wechselt ins Antilopenhaus und rückt ins Zentrum des Geländes.
Die Gepardenzucht zieht an die Ecke Pelikanweglein/Birsigstrasse, wo auch das Wildhunderudel mehr Raum zum Wachsen erhält. Unter dem Namen «Citizen Conservation» schliesslich können Bürger im Artenschutz aktiv werden und angeleitet durch Zoo-Angestellte oder andere Fachkräfte bedrohte Tierarten züchten.
Quelle: Zoo Basel
Visualisierung: Eingangssituation-Birsig.
40 Prozent der Zoo-Gesamtfläche erneuert
Seit dem letzten Jubiläum wurden etwa 40 Prozent der heutigen Zoo-Gesamtfläche erneuert. Darunter die Themenanlage Australis, das Affenhaus, das Vogelhaus, die Elefantenanlage Tembea, die Häuser Etoscha/Gamgoas sowie das Antilopenhaus, die Eulenburg und die Nashornanlage. Diese Anlagen, ebenso wie ihre Bewohner und das Vivarium, sind von der Umsetzung des Masterplans nicht betroffen.
Der Zoo ist im Zuge der Entwicklungspläne mit den Kantonen, der Gemeinde Binningen und den SBB im Austausch. Die Gemeindepräsidentin von Binningen, Caroline Rietschi freut sich auf das Projekt. Man habe den Planern die Vorgabe gemacht, dass die Flächen auf der «Oberen Schutzmatte» zu einem grossen Teil öffentlich zugänglich sein müssen.
Dies ist laut Rietschi dort mit der heutigen Nutzung nicht der Fall. Der Gemeinderat Binningen hat in einer Absichtserklärung festgehalten, dass er dem Zolli auf der «Oberen Schutzmatte» Boden für eine Erweiterung im Baurecht zur Verfügung stellen will.
Neues Parkhaus unter Erdbeergraben
Für den Ausbau müssen aber noch Voraussetzungen geschaffen werden. Als Ersatz für den Parkplatz soll etwa ein Parkhaus unter dem Erdbeergraben gebaut werden. Zudem werden Verwaltungsgebäude verlegt. Als Ersatz entstehen neue Büroräume über dem Betriebsgebäude an der Oberwilerstrasse 131, das um drei Etagen aufgestockt wird.
Der Baustart für beide Projekte erfolgt nach Angaben des Zoos Ende 2024. Im Tierbereich sind die Anlage für Kudus und andere kleine Antilopen sowie die Voliere für die Keas die ersten Neuerungen, die bis 2028 umgesetzt werden. (mgt/pb)
Für das Publikum wurde eine Ausstellung auf dem Zoogelände gestaltet, welche ab sofort allen Besuchern offensteht und sie über den «Zolli 2049» informiert.
Quelle: Zoo Basel
Bären-und-Fischkatzenanlage.
Quelle: Zoo Basel
Zebras in der Savannen-Themenanlage.
Quelle: Zoo Basel
Seebärenanlage auf der Schutzmatte.
Quelle: Zoo Basel
Kuppelbauten, die auf dem Zoo-Parkplatz entstehen sollen.
Quelle: Zoo Basel
Kuppelbauten, die auf dem Zoo-Parkplatz entstehen sollen.
Quelle: Zoo Basel
Kuppelbauten, die auf dem Zoo-Parkplatz entstehen sollen.
Quelle: Zoo Basel
Stallungen Kudus.
Quelle: Zoo Basel
Verbindungssteg.
Quelle: Zoo Basel
Waldhaus.
Quelle: Zoo Basel
Visualisierung: Der Sautergarten wird mit einer Voliere überspannt.
Quelle: Zoo Basel
Visualisierung: Der Sautergarten wird mit einer Voliere überspannt.
Quelle: Zoo Basel
Brillenpinguine.
Quelle: Zoo Basel
Wald Schnitt.
Quelle: Zoo Basel
Sautergarten Schnitt.