Denkmalgeschützte Bullingerhof-Überbauung in Zürich fertig saniert

Teaserbild-Quelle: Till Forrer / Hochbaudepartement Stadt Zürich

Die Gesamtinstandsetzung der denkmalgeschützten Siedlung Bullingerhof im Quartier Zürich-Aussersihl ist in diesen Tagen abgeschlossen worden. Die Mieten bleiben laut Stadtzürcher Hochbaudepartement auch nach der Sanierung günstig.

Bullingerhof von der Strasse aus gesehen.

Quelle: Till Forrer / Hochbaudepartement Stadt Zürich

Die Fassade des Bullingerhofs in Zürich-Aussersihl hat einen hellen Anstrich erhalten.

Er ist die grösste Blockrandüberbauung der Stadt Zürich: der „Bullingerhof“ am Bullingerplatz aus der Feder der Architekten Karl Kündig und Heinrich Oetiker. 1931 errichtet gehört die Siedlung mit ihren 224 Wohnungen zu jenen Projekten, mit denen man in der Stadt Zürich die in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg herrschende Wohnungsnot einzudämmen und drohenden Spekulation zuvorzukommen versuchte. Mittlerweile wird die Überbauung samt Grünanlage und Spielwiese im Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte respektive im Inventar der schützenswerten Gärten und Anlagen von kommunaler Bedeutung geführt.

Nachdem sie bereits 1975 einmal saniert worden ist, wurde sie in den letzten rund zweieinhalb Jahren abermals instandgesetzt. Wie das Stadtzürcher Hochbaudepartement mitteilt, sind die Arbeiten nun abgeschlossen. Das Projekt dazu stammt von den Architekten Pfister Schiess Tropeano & Partner, die es in enger Absprache mit der Denkmalpflege erarbeitet haben. Laut Hochbaudepartement sind im Wesentlichen Küchen, Bäder und Fenster sowie sämtliche inneren Oberflächen renoviert worden. Alle noch vorhandenen Originaleinbauten - etwa Geländer und Treppen - blieben erhalten und wurden wo nötig instand gesetzt worden.

Dreifachkindergarten und mehr Fläche für den Quartiertreff

Weitere bauliche Massnahmen umfassten den Brandschutz, das Leitungsnetz und die elektrischen Installationen. – Die Instandsetzung der Vorgärten und die hofseitigen Gärten soll diesen Frühsommer abgeschlossen sein. Die öffentliche Grünanlage Bullingerhof war allerdings nicht Teil des Sanierungsprojektes.

Bezüglich Energie, werden die Gebäude auch künftig mit ökologisch produzierter Wärme aus der Heizzentrale Hardau II versorgt. Damit der Wärmebedarf Bullingerhofs gesenkt werden kann, wurde er energetisch aufgewertet, indem die bestehende Innendämmung worden ist. Ausserdem wurde der Aussenputz wo nötig instand gesetzt und die Fassaden erhielten einen neuen Anstrich in verschiedenen Weisstönen und hellen Grauabstufungen.

Das Projekt betraf auch die Nebengebäude der Überbauung: So ist der Doppel- zu einem Dreifachkindergarten ausgebaut worden. Die nutzbare Fläche des Quartiertreffs «Bullingertreff» hat man erweitert, indem man die Hofläche mit einem Dach versah, was eine ganzjährige Nutzung ermöglicht. Ausserdem wurden die die bestehenden Veloabstellplätzen massiv aufgestockt, es kamen 234 neue hinzu, wodurch insgesamt 338 zur Verfügung stehen.

Dreizimmerwohnung kostet durchschnittlich 988 Franken

Auch nach der umfassenden Sanierung blieben die Wohnungsmieten günstig: Eine 3-Zimmer-Wohnung kostet inklusive Nebenkosten durchschnittlich 988 Franken pro Monat. Rund ein Drittel der Mieterschaft hat vom städtischen Bleiberecht Gebrauch gemacht und wohnt weiterhin in der Siedlung, wie das Hochbaudepartement schreibt. Möglich habe dies ein etappenweises Bauen und eine vorausschauende Vermietung gemacht. In den Jahren zuvor sind frei werdende Wohnungen auf den Baubeginn hin befristet vermietet worden und seien nun für Rochaden zur Verfügung gestanden. Total 161 Wohnungen konnten neu vermietet werden. (mai/mgt)