Sanierung des Weissensteintunnels dauert noch länger
Ab morgen wird der 3,7 Kilometer lange Weissensteintunnels auf der Bahnlinie Solothurn-Moutier saniert. Damit haben sich die Arbeiten erneut verzögert. Laut BLS dauern sie ein halbes Jahr länger als zuletzt geplant. Die Wiedereröffnung des Tunnels ist für Juni 2026 vorgesehen.

Quelle: zvg, BLS
Das Gestein im Weissensteintunnel ist sehr brüchig. Das Gewölbe muss deshalb in kurzen Abschnitten von einem bis zwei Meter bearbeitet werden.
Seit mehr als einem Jahrhundert verbindet die Bahnstrecke Solothurn-Moutier das Mittelland mit dem Berner Jura. Das Herzstück der Bahnstrecke bildet der 3,7 Kilometer lange Weissensteintunnel. Aktuell in einem schlechten Zustand muss er saniert werden, damit e sich für weitere 25 Jahre nutzen lässt. Konkret bedeutet dies: Verstärkung des Gewölbes und der Tunnelsohle sowie eine Erneuerung der Fahrbahn und der Tunnelentwässerung.
Wasserführende Gesteinssschichten im Tunnel und brüchiger Fels
Doch nun verzögert sich die Sanierung des Tunnels abermals, die BLS hatte bereits letzten Dezember eine Verzögerung kommuniziert. Laut BLS dauern die Arbeiten jetzt ein halbes Jahr länger als zuletzt geplant, somit dürfte die Wiedereröffnung des Tunnels voraussichtlich erst im Juni nächsten Jahres stattfinden. Ursache für die Verzögerungen sind wasserführende Gesteinsschichten. Wie der Medienmitteilung zu entnehmen ist, treten ihretwegen beim Ausbruch immer wieder grosse Mengen Wasser ein und müssen abgepumpt oder abgeleitet werden.
Weil der Fels im Tunnel sehr brüchig ist, wird das Tunnelgewölbe nicht wie ursprünglich einmal vorgesehen in fünf Meter langen Abschnitten bearbeitet, sondern in kurzen Abschnitten von einem bis zwei Meter, die sofort mit Spritzbeton gesichert werden müssen. Dies, damit kein zusätzliches Gestein ausbricht und die Sicherheit der Bauarbeiter gewährleistet bleibt.
Sieben Bahnhöfe werden saniert und behindertengerecht umgebaut
Ebenfalls Teil des Sanierungsprojekts: Die Bahnhöfe von Oberdorf, Gänsbrunnen, Lommiswil und die Langendorf sowie die Haltestellen Im Hoolz, Crémines Zoo, Crocelles und Grandval werden modernisiert und behindertengerecht umgebaut. Weiter werden Geisslochviadukt und am Crocellesviadukt modernisiert sowie auf verschiedenen Streckenabschnitten neue Geleise verlegt.
Die zusätzliche Verzögerung beim Tunnel führt voraussichtlich zu Mehrkosten im tiefen einstelligen Millionenbereich. Inwiefern diese durch Einsparungen an anderer Stelle aufgefangen werden können, ist gemäss Angaben der BLS noch unklar. – Auf der Website zum Projekt ist von Gesamtkosten von 165 Millionen Franken zu lesen, von diesen entfallen 85 Millionen auf den Tunnel. (mai/sda/mgt)