Sanierung der Ruine Grasburg in Schwarzenburg beginnt
Die Ruine Grasburg in Schwarzenburg ist in einem schlechten Zustand. Um die heutige Substanz der grössten Burgruine im Kanton Bern zu erhalten, wird sie saniert. Die Bauarbeiten sollen nun in den nächsten Tagen mit dem Gerüstaufbau starten.
Quelle: René Edward Knupfer-Müller - Eigenes Werk, wikimedia CC BY-SA 4.0
Blick auf die Vorburg der Ruine Grasburg mit dem Turm von Südosten.
Die Burgruine befindet sich in der Gemeinde Schwarzenburg, gehört jedoch seit 1894 der Stadt Bern. Durch Witterungseinflüsse und vermehrte Felsabbrüche drohe die historische Substanz weiter zu verfallen, wie die Stadtberner Präsidialdirektion am Dienstag mitteilte. In einer ersten Bauetappe werden ab Juni 2022 nun Sanierungsmassnahmen an der Hauptburg vorgenommen. In einer zweiten Etappe folgen im März 2023 zudem Massnahmen zur Instandsetzung an der Vorburg.
Materialtransport durch Helikopter
Für die Arbeiten hat der Stadtrat gemäss Mitteilung im Mai 2021 einen Baukredit von 880‘000 Franken bewilligt. Die Gemeinde Schwarzenburg habe zudem eine finanzielle Beteiligung von 50‘000 Franken zugesagt. Allfällige Subventionen kämen voraussichtlich aus dem kantonalen Lotteriefonds und vom Bundesamt für Kultur, heisst es weiter. Der Förderverein «Region Gantrisch – Naturpark Gantrisch» unterstützt das Projekt mit Fachwissen, etwa bei der Erarbeitung von Informationstafeln.
Im März 2022 wird im Zuge der Arbeiten rund um die Hauptburg ein Gerüst aufgebaut. Das Material dafür und für weitere Massnahmen werde mit dem Helikopter auf die Burg transportiert. Anschliessend werden Fachleute des kantonalen Archäologischen Dienstes und Restauratoren ab April 2022 eine Untersuchung des Zustandes vornehmen und das vorhandene Material analysieren. Der Archäologische Dienst habe bereits bei der Erarbeitung des Sanierungskonzeptes unterstützt und werde auch die Arbeiten eng begleiten.
Quelle: WWHenderson20 wikimedia CC BY-SA 3.0
Die Grasburg wurde um 1220 oder 1230 erbaut und befindet sich auf einem Felsvorsprung über der Sense-Schlucht.
Natursteinmauern werden konserviert
Ab Juni 2022 wird das Bauwerk im Zuge der Instandsetzungsmassnahmen gereinigt, zudem werden die Natursteinmauern durch partielle Aufmörtelung und durch das Schliessen der Fugen konserviert, besonders verschlissene Mauersteine in der Ruine werden ersetzt und Mauerausbrüche geschlossen. Weiter werden die Abschlüsse auf den Mauerkronen auf Schäden überprüft und anschliessend wieder neu begrünt, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der Hauptburg im Herbst 2022 werde das Gerüst voraussichtlich wieder abgebaut. Danach wird die zweite Bauetappe im März 2023 mit Instandsetzungsmassnahmen an der Vorburg folgen, die auch den Turm und die restlichen Mauern umfassen. Die Bauarbeiten werden gemäss Mitteilung jeweils in der frostfreien Jahreszeit zwischen März und Oktober ausgeführt.
Die Ruine Grasburg ist im Schweizerischen Inventar der Kulturgüter als Denkmal von nationaler Bedeutung eingetragen. Durch die Sanierung werde die vorhandene historische Bausubstanz gesichert und bewahrt, heisst es weiter. Zugleich werde mit den Arbeiten die nötige Sicherheit auf der Burganlage gewährleistet, um sie für die Öffentlichkeit weiterhin zugänglich halten zu können. (mgt/pb)