Rigi Bahnen stoppen geplante Gondelbahn zwischen Weggis und Kaltbad
Die Rigi Bahnen haben die Pläne für die neue Gondelbahn zwischen Weggis und Rigi Kaltbad gestoppt – aus finanziellen Gründen. Die Verantwortlichen wollen nun ein kleineres Projekt erarbeiten.
Quelle: Rigi Bahnen AG
Seilbahn Weggis-Rigi-Kaltbad, Symbolbild.
Rigi-Bahnen-CEO Frédéric Füssenich sagte am Montag gegenüber dem Regionaljournal Zentralschweiz von Radio SRF, mit den ursprünglich angenommenen Kosten könne man diese Bahn nicht rentabel betreiben. Zudem generierten die Rigi Bahnen wegen der Corona-Pandemie weniger Einnahmen. «Entsprechend müssen wir nun nochmals über die Bücher», sagte Füssenich. Die Kosten wurden ursprünglich auf 20 Millionen Franken geschätzt.
Konzession läuft 2022 aus
Die Rigi Bahnen hatten bereits Ende 2018 angekündigt, dass sie die heutige Seilbahn von Weggis nach Kaltbad erneuern wollen. Die Konzession läuft 2022 aus. Die Bahn hätte nicht mehr mit zwei grossen Gondeln sondern mit mindestens 21 10er-Gondeln betrieben werden sollen. Diese hätten tiefer fahren sollen als heute, und es wären mehr Masten benötigt worden als heute.
Das nun gestoppte Projekt sah auch vor, dass die Tal- und Bergstation sowie die Seilachse bei der neuen Bahn am selben Ort liegen würden wie bei der bestehenden. Zudem hätte auch die Berg- und Talstation erneuert werden sollen. Bei der Talstation waren 80 zusätzliche Parkplätze geplant. Die neue Gondelbahn war bei Umweltverbänden und Anwohnern stets umstritten. Befürchtet wurde unter anderem, dass mit der neuen Bahn noch mehr Touristen den Weg auf den Berg finden könnten.
Bahn-Ersatz dennoch nötig
Füssenich sieht den Planungsstopp laut SRF nicht als Einknicken in dieser Angelegenheit. Einen Ersatz für die über 50-jährige Bahn brauche es auf jeden Fall. Eine Arbeitsgruppe kläre, in welcher Form die neue Bahn realisiert werden soll. Sie müsse in einem vernünftigen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen. Ob es einen Kapazitätsausbau gebe, könne er derzeit noch nicht sagen.
Klar ist aber, dass für den Bahnersatz an dieser Stelle die ortsplanerischen Grundlagen geschaffen werden müssen. Diese fehlten nämlich, weil sie damals, als die bestehende Bahn realisiert wurde, keine Voraussetzung gewesen seien, sagte Füssenich.
«Egal, welchen Typ Bahn wir realisieren werden, wir müssen die dafür notwendige Zonenvoraussetzung schaffen», sagt Füssenich. Ziel sei es, dass das Stimmvolk von Weggis bis zur Abstimmung im Herbst wisse, wie die neue Bahn aussehen soll. (sda/pb)