Eine Wippe ist auch ein Aussichtspunkt
Den Helders Lage ist etwas Besonderes. Die Stadt im Norden Hollands ist auf drei Seiten von Wasser umgeben, von der Nordsee, vom Wattenmeer und vom Marsdiep, der Meerenge zwischen Den Helder und der Insel Texel. Ihr Name soll sich von "Den Helsdeur" ableiten, zu Deutsch "Zum Höllentor". Gut möglich, dass er von der stürmischen Nordsee inspiriert ist. Er mag aber auch daher rühren, dass die Stadt über Jahrhunderte stark befestigt war und vom Meer gesehen äusserst wehrhaft wirkte. Der Grund für Kanonen und Wachtürme: In Den Helders grossem Hafengebiet ist die königliche Marine zu Hause, zudem legten hier einst die Schiffe der Ostindienkompanie ab.
Dennoch fehlt ein von weitem sichtbares Wahrzeichen. Das wollen die Behörden ändern. Darum haben sie mit dem Raumplanungsunternehmen Zeeland einen Wettbewerb veranstaltet. Auf dem Deich soll eine Riesen-Wippe entstehen, die sich mit den Gezeiten bewegt. Sie stammt aus der Feder des holländischen Büros MVRDV, die mit dem verspielten Projekt die Ausschriebung gewonnen haben. Laut den Architekten soll die «Gigampfi» die Stadt, deren Meersicht vom Deich versperrt wird, besser ans Wasser anbinden. Gefördert werden soll dies zudem mit neuen Velo- und Spazierwegen. (mai)