Rheinbrücke bei Koblenz AG: Asbest-Sanierung dauert länger
Die Asbestsanierung der historischen Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Koblenz AG und Waldshut-Tiengen (D) dauert erneut länger als geplant. Nach Angaben der SBB ist die Sanierung komplexer als erwartet. Der Bahnersatz wird bis Juni 2025 verlängert.
Quelle: SBB/CFF/FFS
Die Sanierungsarbeiten an der Rheinbrücke Koblenz sind aufwändiger als erwartet.
Die geschichtsträchtige Rheinbrücke wird derzeit aus Altersgründen saniert. Die Arbeiten an der über 150 Jahre alten Brücke, die den Rhein zwischen Koblenz und der deutschen Stadt Waldshut-Tiengen überquert, sind im April 2023 gestartet. Seither ist die Strecke Koblenz–Waldshut für den Zugverkehr gesperrt.
Bereits im November 2023 gab die SBB bekannt, dass die Schadstoffsanierung deutlich länger dauert als erwartet. Die Wiedereröffnung wurde zuvor bereits einmal vom Oktober auf Dezember gesetzt – und wird nun einmal mehr verschoben. Laut den SBB muss der Bahnersatzverkehr voraussichtlich bis Juni 2025 aufrechterhalten werden, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Einsatz einer Spezialfirma
Die Sanierung sei komplexer als erwartet, heisst es in der Mitteilung. In den vergangenen Monaten seien umfangreiche Tests durchgeführt worden, um den Asbest auf dem 130 Meter langen Brückenträger unter Einhaltung der geltenden Sicherheitsvorschriften zu entfernen. Weil das Ausmass deutlich grösser als erwartet ist, wurde nun eine Spezialfirma beauftragt.
Diese wird die anstehenden Arbeiten ab Herbst 2024 ausführen und den Korrosionsschutz der Brücke erneuern. Dafür wird der alte, asbesthaltige Anstrich von 1970 entfernt und ein neuer asbest- und bleifreier Anstrich aufgetragen. Anschliessend wird der neue Fahrbahnträger montiert und ebenfalls geschützt und die Fahrbahn mit Schwellen und Schienen eingebaut.
Korrosionsschutz vor Winter abschliessen
Eine genaue Prognose über die Dauer der Arbeiten ist laut den SBB aufgrund der Abhängigkeit von externen Faktoren wie der Witterung derzeit nicht möglich. Ziel sei es, den Korrosionsschutz vor dem Winter abzuschliessen. Die Arbeiten, die nicht den Korrosionsschutz betreffen, laufen derweil weiter. Dazu zählen unter anderem der Austausch der Brückenlager und die Instandsetzung des Mauerwerks.
Die Rheinbrücke gilt als älteste erhaltene Rheinquerung der SBB. Die eingleisige Eisenbahnbrücke wurde 1859 erbaut. Im Jahr 1912 verlegten die Bauleute das damals noch seitlich liegende Gleis in die Mitte, dabei entstand die heutige Struktur. Die Sanierung der Brücke kostet gemäss Projektbeschrieb 17 Millionen Franken. Die Kosten teilen sich die SBB und die Deutsche Bahn je hälftig. (pb/mgt/sda)